Mehr Ausländer als Deutschlehrer?
Der Präsident des Nürnberger Bundesamtes für Migration meint: "Sie sind für ausländische Schüler oft die höchste Autorität"
NÜRNBERG Lehrer mit ausländischen Wurzeln sollen künftig Migrantenkindern Deutsch beibringen. Das fordert der Präsident des Nürnberger Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Albert Schmid. „Solche Lehrer stellen für ausländische Schüler oft die höchste Autorität dar und sind für sie Vorbilder.“ Bis jetzt liege der Anteil von Lehrern mit ausländischen Wurzeln bundesweit lediglich bei ein bis zwei Prozent.
Nach Schmids Erfahrung scheitern viele Schulabgänger aus Migrantenfamilien beim Berufsstart, weil sie zu geringe Deutschkenntnisse haben. „Wir müssen bildungspolitisch alles dafür tun, dass erst gar keine Defizite bei diesen Schülern entstehen. Das ist nicht nur eine Geldfrage, sondern auch eine Frage der Fantasie und der Schulorganisation.“ Zudem könnten Schulen Zusatzkurse für Migrantenkinder der sechsten bis neunten Hauptschulklassen anbieten, in denen diese deutschen Sprachunterricht erhielten. Ein solches Pilotprojekt des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge startet an je sieben Schulen in Berlin und Niedersachsen.
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