Mehr arbeitslose Bayern im Winter
Nürnberg - Mit dem Einzug des Winters ist im Dezember die Arbeitslosigkeit im Freistaat wie üblich gestiegen. Knapp 251 700 Menschen waren bayernweit ohne Job, das sind fast 10 000 mehr als im November. Die Arbeitslosenquote legte um 0,2 Punkte auf 3,6 Prozent zu, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Nürnberg mitteilte.
"Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist typisch in dieser Jahreszeit", erläuterte der neue Chef der bayerischen Arbeitsagenturen, Markus Schmitz. Der Grund: In vielen Bereichen ruht bei Frost oder Schnee die Arbeit, etwa in der Landwirtschaft, auf dem Bau oder in Gärtnereien. Im Freistaat arbeiten vergleichsweise viele Menschen in diesen sogenannten Außenberufen.
Dennoch fiel der Anstieg der Jobsucher in diesem Dezember geringer aus als in den Vorjahren. Auch auf Jahressicht war die Entwicklung positiv: Im Dezember 2013 waren noch 4500 Menschen mehr auf Stellensuche als zuletzt. "Vor allem Frauen und ältere Arbeitslose sind weniger von Arbeitslosigkeit betroffen als noch vor einem Jahr", berichtete Schmitz.
Parallel zur sinkenden Arbeitslosigkeit legten Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu. "Mit einer Erwerbstätigenquote von 77 Prozent haben wir einen historischen Höchststand erreicht. Noch nie waren in Bayern mehr Menschen in Arbeit als im vergangenen Jahr", teilte Arbeitsministerin Emilia Müller (CSU) in München mit.
Bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung gab es ebenfalls neue Rekorde. Nach der jüngsten Hochrechnung vom Oktober hatten knapp 5,153 Millionen Menschen einen regulären Arbeitsvertrag. Zum Vorjahr ist dies ein Plus von 2,1 Prozent. "Der Aufwärtstrend der Beschäftigung in Bayern scheint ungebrochen", kommentierte Schmitz.
Arbeitsministerin Müller zeigte sich denn auch mit Blick auf die Zukunft zuversichtlich: "Auch für 2015 rechne ich mit einer weiteren Verbesserung am bayerischen Arbeitsmarkt." Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien gut. "Wir nähern uns mit großen Schritten unserem Ziel der Vollbeschäftigung bis 2018."