Mehr Angriffe auf Polizisten durch Betrunkene

München (dpa/lby) - Die Zahl der Angriffe Betrunkener auf Polizisten und Rettungskräfte in Bayern ist 2019 merklich gestiegen. Im vergangenen Jahr gab es landesweit 3372 erfasste Attacken unter Alkoholeinfluss auf Polizisten, in 179 Fällen wurden Rettungskräfte betrunken angegangen, wie aus der Antwort von Gesundheits-, Innen- und Sozialministerium auf eine Anfrage der Landtags-Grünen hervorgeht. 2018 waren es 3204 erfasste Angriffe auf Polizisten und 121 auf Rettungskräfte gewesen. Bei den ermittelten Tatverdächtigen handelte es sich in den meisten Fällen um Männer.
"Es darf nicht sein, dass die, die anderen helfen, selbst angegriffen werden. Hier verselbstständigt sich ein vor allem unter jüngeren Männern verbreitetes Problem - dagegen muss die Staatsregierung umfassend und konkret vorgehen", sagte Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Schulze. Alkoholpräventionsprogramme müssten ganz besonders auf Männer zugeschnitten sein. Die gesundheitspolitische Sprecherin Christina Haubrich forderte, junge Männer bereits früh im familiären Umfeld für die möglichen negativen Folgen von Alkoholkonsum zu sensibilisieren.
Die Zahl aller 2019 alkoholisiert begangener Straf- und Gewalttaten ist den Daten zufolge im Vergleich zum Vorjahr allerdings leicht gesunken. Auf Bayerns Straßen wurden durch Alkoholeinfluss zwar etwas mehr Menschen verletzt als im Jahr zuvor (2019: 2848 Verletzte, 2018: 2807 Verletzte). Allerdings starben weniger Menschen infolge der alkoholbedingten Unfälle (2019: 40, 2018: 62).