Medizinfakultät startet mit einmaligem Modellstudiengang

Praxis von Anfang an: In Augsburg beginnen erstmals Studenten mit einer Medizinerausbildung. Die Art, wie sie unterrichtet werden, ist für Bayern komplett neu.
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Das Klinikum Augsburg. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
dpa Das Klinikum Augsburg. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Augsburg (dpa/lby) - Bayerns jüngste Medizinfakultät startet mit einem landesweit einmaligen Modellstudiengang in den Lehrbetrieb. Die Augsburger Fakultät biete einen Studiengang an, der vorklinische und klinische Ausbildung von Anfang an integriere, erklärte Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) aus Anlass des Lehrbeginns in Augsburg. Nach zehnjährigen Vorbereitungen wurde am Montag das erste Fakultätsgebäude in Augsburg eröffnet, offizieller Studienstart ist am 14. Oktober.

Der Freistaat investiert in den Aufbau der sechsten medizinischen Fakultät Bayerns nach Angaben des Ministeriums insgesamt rund eine Milliarde Euro. Bislang gab es in Bayern fünf medizinische Fakultäten - in Erlangen, Würzburg und Regensburg sowie an den beiden Münchner Unis.

Während klassischerweise bei Medizinstudiengängen zunächst die theoretische Ausbildung kommt, ehe die Studenten auch in den Krankenhäusern lernen, ist diese Trennung in Augsburg aufgehoben. Dies ermögliche eine noch größere Praxisnähe vom ersten Semester an, erklärte Sibler. Die Studierenden kämen so früh in unmittelbaren Kontakt mit Patienten. "Die neue Medizinische Fakultät in Augsburg ist ein Meilenstein in der Geschichte der Universität Augsburg und der bayerischen Ärzteausbildung", sagte er. In den medizinischen Fächern werde Nachwuchs gebraucht.

Für die Medizinerausbildung wurde am künftigen Medizincampus der schwäbischen Großstadt zunächst ein Interimsgebäude eröffnet, es wurde in einer ehemaligen Kinderklinik eingerichtet. Dort werden mit dem Wintersemester 2019/20 zunächst 84 Studenten ihre Ausbildung beginnen. Nach Angaben der Universität hatten sich mehr als 8000 Interessierte um die Studienplätze beworben.

In den kommenden Jahren soll in der Nähe des Uniklinikums ein komplettes Forschungszentrum für rund 100 Medizinprofessoren, Hunderte Mitarbeiter und 1500 Studenten entstehen. Das Bauareal ist insgesamt 13,5 Hektar groß, die künftigen Forschungs- und Lehrgebäude sollen etwa 37 000 Quadratmeter haben.

Stadt und Landkreis Augsburg hatten Jahrzehnte lang versucht, den Freistaat vor einer neuen Medizinfakultät in Schwaben zu überzeugen. Erst der damalige bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) sicherte im Jahr 2009 zu, das Projekt anzugehen. Am 1. Januar 2019 wurde dann das zuvor kommunale Klinikum in Augsburg in eine Universitätsklinik umgewandelt. Das Großkrankenhaus mit mehr als 20 einzelnen Kliniken, 700 Ärzten und 2000 Pflegemitarbeitern ist nun die Basis der Medizinfakultät.

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