Medienrat erlässt "Leitlinien Digitale Ethik"
München (dpa/lby) - Wegen der Digitalisierung der Medienlandschaft hat der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) "Leitlinien Digitale Ethik" verabschiedet. In den sieben Punkten geht es unter anderem um künstliche Intelligenz und Forschung, wie die BLM nach einer Sitzung am Donnerstag in München mitteilte. "Ziel muss sein, das Potenzial der neuen Technologien zu nutzen und international mitzuhalten, sich aber gleichzeitig möglicher Problematiken bewusst zu sein und rechtzeitig gegenzusteuern."
Zukunftsweisende Regulierung dürfe den Fortschritt nicht hemmen, sollte aber faire Wettbewerbsbedingungen schaffen und Monopolen gegensteuern, heißt es weiter. "Im Sinne der Vielfaltssicherung darf es keine Ungleichbehandlung kleinerer Angebote geben - etwa in Bezug auf die Zugangsoffenheit und Chancengleichheit auf Plattformen." Der Einzelne sei gefordert für sich zu klären, welche Grenzen er etwa im Umgang mit Sozialen Medien, Onlineshopping oder persönlichen Daten einhalten will. Dafür müssten Nutzer die nötige Kompetenz erlernen.
"Ideale des guten Journalismus sollten zu einem Element der Allgemeinbildung werden", heißt es. Wegen Hasskommentaren und Fake News steige der Wert von Qualitätsjournalismus wieder. "Gründliche Recherche, Gegenüberstellen von Meinung und Gegenmeinung oder die Trennung von Nachricht und Kommentar sind wichtiger denn je."
BLM-Präsident Siegfried Schneider erklärte: "Die Herausforderung ist es, als Gesellschaft die Digitalisierung und die Technisierung der Medien zu gestalten und verantwortungsvoll mit ihr umzugehen. Der Ruf nach einer digitalen Ethik wird immer lauter." Die BLM genehmigt und beaufsichtigt als eine von 14 Landesmedienanstalten in Deutschland die privaten Hörfunk- und Fernsehangebote in Bayern.