Max greift nach Gold
NÜRNBERG - Hockey-Asse besiegen Holland im Siebenmeter- Stechen. Der Nürnberger Maximilian Müller trifft mit der deutschen Mannschaft im Olympia-Finale auf Spanien. „Der Weg ist noch lange nicht zu Ende“
Sie tanzten mit der Deutschland-Fahne vor der Tribüne, schrien ihre Freude immer wieder raus und erdrückten Torwart Max Weinhold fast vor Begeisterung. Mit drei gehaltenen Schüssen im Siebenmeterschießen war der lange Keeper der Garant für den Einzug der deutschen Hockey-Männer um den Nürnberger Maximilian Müller ins Olympiafinale von Peking am Samstag (20.30 Uhr/14.30 MESZ) gegen Spanien.
Mit 4:3 setzte sich der Weltmeister gegen die Niederlande im entscheidenden Sieben-Meter-Schießen durch, nach der Verlängerung hatte es zwischen den Erzrivalen 1:1 (1:1, 0:0) gestanden. Im Anschluss setzten sich die Spanier im anderen Halbfinale gegen Athen-Olympiasieger Australien mit 3:2 (0:1) durch.
Bundestrainer "begeistert" von seiner Truppe
Der Weltmeister greift nach der taktischen und kämpferischen Meisterleistung gegen die Iberer erstmals nach 1992 wieder zum Gold und strebt insgesamt den dritten Olympiasieg an. „Ich bin begeistert, wie meine Mannschaft nach dem 0:1 zurückgekommen ist, das war einfach fantastisch“, strahlte Bundestrainer Markus Weise, der damit vier Jahre nach den Frauen auch das Männer-Team ins olympische Endspiel führte: „Es ist unglaublich, wie die Jungs mit dieser Drucksituation klargekommen sind.“
Erst Rasenschach, dann Hockey-Hitchcock – die Partie nahm den erwarteten Verlauf. Als Timme Hoyng die Niederländer vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit in Führung gebracht hatte, sah es bereits nach einem traurigen Ende nach einer großartigen Leistung aus. Aber Philipp Zeller nutzte zwei Minuten vor Abpfiff der regulären Spielzeit einen schnell ausgeführten Freischlag von Moritz Fürste.
"Unser Ziel war immer Gold"
„Wir haben zu viel investiert, um in den letzten fünf Minuten aufzugeben“, sagte der Kölner, „unser Ziel war immer Gold und wir werden auch am Samstag noch einmal alles in die Waagschale werfen. Unser Weg ist noch lange nicht zu Ende.“ Mit einer konzentrierten Abwehrleistung hielt das DHB-Team die Holländer aus dem eigenen Kreis. Die deutschen Angreifer hatten dagegen bei Kontern gute Chancen, verzweifelten aber an Oranje-Torwart Guus Vogels. Hinzu kam großes Pech, als Benjamin Weß in der Verlängerung nur den Pfosten traf. „Da habe ich gedacht, heute geht nicht viel“, sagte Christopher Zeller.
Aber das Team hatte ja Max Weinhold. Der baumlange Torwart war von Weise völlig überraschend statt der Weltmeister Ulrich Bubolz und Christian Schulte nominiert worden. Gestern zeigte er warum. Dreimal siegte er im Psycho-Duelle mit den Oranjes, am Schluss wehrte er den Schuss von Taekema ab. „Man schaut den Leuten in die Augen und hat dann ein Gefühl, dem man dann folgt“, sagte der 26-Jährige, der von der Mannschaft mit den Worten „Mach dich zur Legende“ in das Siebenmeterschießen geschickt worden war.
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