Mavraj: Glücklich in Fürth

FÜRTH Es gibt dieser Tage, sportlich gesehen, auch glückliche Menschen in Fürth. Einer davon ist Mergim Mavraj. Der 24-Jährige, in der Winterpause für rund 100.000 Euro vom VfL Bochum vorzeitig losgeeist, war zum richtigen Zeitpunkt beim richtigen Verein. Raus aus der Tristesse in Bochum, wo er ins Regionalliga-Team abgeschoben worden war, rein in die Kleeblatt-Stammelf.
Vertrag bis 2014
Drei Minuten dauerte sein erster Einsatz beim 2:2 in Aachen, es folgten 90 Minuten beim 0:0 in Frankfurt. Besser hätte es für den gebürtigen Hanauer beim neuen Verein nicht laufen können. „Trotz der zwei Unentschieden“, sagt der Abwehrspieler, „bleibt der Aufstieg unser erklärtes Ziel.“
Am Montag unterschrieb Mavraj bei der SpVgg einen Vertrag bis 2014 und den Mietvertrag für eine „schnuckelige Wohnung in der Fürther Altstadt“. Für den 1. März hat Mavraj seinen Umzug geplant.
Sportlich läuft für den Deutsch-Albaner in Fürth ohnehin alles nach Plan. Nach Jan Mauersbergers Weggang nach Osnabrück in der Winterpause, nach Marino Biliskovs Abflug im Januar nach Ingolstadt und nach Asen Karaslavovs Adduktoren-Verletzung ist er plötzlich gefordert. „Auch wenn es mir um Asen wirklich leid tut, aber im Fußball geht es manchmal sehr schnell. Und wenn man seine Chance bekommt, dann muss man sie nutzen“, so Mavraj.
"Am Saisonende wird abgerechnet"
Am Samstag steht er wieder neben Thomas Kleine in der Innenverteidigung – und besonders im Rampenlicht. Denn Cottbus bringt den torgefährlichsten Sturm der Liga (41 Treffer) samt Nils Petersen, mit 13 Toren den erfolgreichsten Torjäger im Unterhaus, mit. Mavraj: „Cottbus ist derzeit zwar das Maß aller Dinge, aber wir brauchen uns nicht zu verstecken. Das ist ein Gegner, gegen den wir wichtige Punkte machen können.“ Eigentlich müssen, auch wenn Mergim beteuert: „Am Saisonende wird abgerechnet.“
Dass sein Weg nach Fürth führte, lag auch an Ex-SpVgg-Trainer Bruno Labbadia (jetzt Stuttgart), der ihm zu diesem Wechsel geraten hatte. Mavraj spielte unter Labbadia bei Darmstadt 98. Leiden muss unter Mergims Neustart Freundin Linda. Sie wohnt in Schweden. Mavraj dazu: „Das ist auch gut so. Dann kann ich mich ganz auf Fußball konzentrieren, ohne Nebenkriegsschauplätze, die es gäbe, wenn sie hier mit mir wohnen würde.“