Mauern ohne Mauersberger
FÜRTH - Der Fürther Innenverteidiger ist bei Trainer Möhlmann aktuell weg vom Fenster – und weiß nicht warum. „Jetzt muss ich wieder bei Null anfangen", ärgert sich der frustrierte 23-Jährige, der aber auch betont: "Im Sommer bin ich ablösefrei"
Noch fünf Spieltage bis zur Winterpause, aber Kleeblatt-Trainer Benno Möhlmann hat trotzdem schon mal die Schwerpunkte für das Trainingslager im spanischen Chicclana (12. bis 22. Januar) festgelegt: „Vielleicht müssen wir im Winter noch das Mauern lernen.“ Keine schlechte Idee. Denn auch beim 1:1 in Augsburg zeigte sich wieder: Kaum macht der Gegner Druck, wackelt die Fürther Abwehr-Mauer.
"Mir fehlen die Dribblings ins Mittelfeld"
Eigentlich ein klarer Fall für Innenverteidiger Jan Mauersberger. Bennos Mann für den schnörkellosen Ball. Aber bei Möhlmann ist der 23-Jährige derzeit nur zweite Wahl. Gegen Augsburg ließ der Coach lieber den angeschlagenen Marino Biliskov durchspielen statt Mauersberger einzuwechseln. Dabei sah es Anfang der Saison doch recht gut für den gebürtigen Münchner aus. Mit Martin Meichelbeck hatte man ihm zwar einen gestandenen Bundesliga-Innenverteidiger vor die Nase gesetzt. Aber Jan steckte nicht auf, sondern verdrängte den Routinier aus der Startelf – mal wieder. Dass die SpVgg-Abwehr trotzdem weiter schwächelte, lag weniger an dem Schlaks als an den durchwachsenen Leistungen von Abwehrchef Biliskov.
Umso überraschter war Jan auch, als ihm Möhlmann dann gegen Rostock (2:1) draußen ließ und dafür Asen Karaslavov aufs Feld schickte. „Der Trainer hat gesagt: ,Jan, Sie sind heute mal auf der Bank’ “, erinnert sich Mauersberger. Aus dem „mal“ wurden drei Spiele. Und es sieht nicht danach aus, als würde der Youngster demnächst wieder zurück in die Mannschaft rotieren. Jan: „Möhlmann setzt wohl mehr auf Marinos Erfahrung als auf mich.“ Bitter. Zumal Jan noch nicht mal genau weiß, warum er beim Trainer aktuell keine Rolle mehr spielt. „Er hat mir zwar ein paar Sachen gesagt. Aber da bin ich, ehrlich gesagt, noch nicht dahintergestiegen“, beteuert Mauersberger. Vielleicht, so der 23-Jährige, „fehlen mir die Dribblings ins Mittelfeld. Aber da haben wir genügend Leute, die mit dem Ball mehr anfangen können.“
"Diese Saison muss der Schritt endlich kommen"
Mit seiner Situation kann er jedenfalls gar nichts anfangen. „Jetzt muss ich wieder bei Null anfangen. Klar bin ich frustriert.“ Vor allem, da sich Jan für diese Saison viel vorgenommen hatte: „Die Situation, dass ich spiele und dann wieder nicht, hab' ich die letzten zweieinhalb Jahre gehabt. Diese Saison muss der Schritt endlich kommen", hatte er kürzlich betont. Und wenn nicht? „Mal sehen, im Sommer bin ich dann ja ablösefrei.“ kk
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