Maue Impfquote in Bayern: Klaus Holetschek wirbt für Auffrischung

Gesundheitsminister Holetschek wirbt für den Piks. Dieser könnte auch harte Regeln verhindern.
von  Ralf Müller
Klaus Holetschek wirbt in München für die Auffrischungsimpfung zum Schutz gegen das Coronavirus.
Klaus Holetschek wirbt in München für die Auffrischungsimpfung zum Schutz gegen das Coronavirus. © IMAGO / ZUMA Wire

München - Vor Herbst und Winter rückt die immer noch verbesserungsfähige Impfquote gegen Corona in Bayern in den Fokus. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU), Münchens Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek (SPD) und die Virologin Ulrike Protzer rührten daher am Dienstag auf dem Marienplatz die Werbetrommel für Auffrischungsimpfungen.

Klaus Holetschek mit  Beatrix Zurek und Professor Ulrike Protzer bei einem gemeinsamen Termin in München.
Klaus Holetschek mit Beatrix Zurek und Professor Ulrike Protzer bei einem gemeinsamen Termin in München. © IMAGO / ZUMA Wire

Denn die für alle Personen ab fünf Jahren empfohlenen drei Impfungen haben im Freistaat bisher nur 58,8 Prozent der Bürger erhalten, teilte Holetschek mit.

Vierte Corona-Impfung: Für wen ist eine Auffrischung empfohlen?

Von den über 60-Jährigen verfügen laut Gesundheitsminister immerhin 83,9 Prozent über den dreifachen Impfschutz. Bei der nun anstehenden zweiten Auffrischungsimpfung verhinderte aus der Sicht Holetscheks ein "Kommunikationschaos" bislang zügige Fortschritte. Inzwischen hat sich die Ständige Impfkommission dazu durchgerungen, den vierten Pikser für alle ab 60 Jahren zu empfehlen.

Aus der Sicht der Münchner Virologin Protzer zu Recht: Die Schutzwirkung einer vierten Impfung für Personen ab 60 Jahren sei "wissenschaftlich nachgewiesen". Eine vierte Immunisierung sollten außerdem Personen mit einem "erhöhten Risiko" anstreben wie Menschen mit chronischen Erkrankungen, aber auch Übergewichtige.

Zwischen dritter und vierter Impfung sollte ein halbes Jahr liegen

Aber: Übertriebene Eile bringt nichts. Zwischen der letzten (dritten) Impfung und der zweiten Auffrischungsimpfung sollte ein halbes Jahr liegen, betonte Protzer.

Das gelte auch für den Zeitraum zwischen einer Infektion und der vierten Impfung. Die Impfungen schützten nur zu 50 Prozent gegen Infektionen, aber beinahe vollständig gegen schwere Erkrankungen. Warten auf einen neuen, an die gegenwärtige Virus-Variante angepassten Impfstoff sollte man nach Ansicht der Virologin nicht.

Holetschek sicher: Durch vierte Impfung können drastische Maßnahmen verhindert werden

Weil niemand so genau weiß, wie sich die Corona-Infektionslage im Herbst entwickelt, wird in Bayern eine "Na sicher"-Kampagne losgetreten (www.na-sicher.bayern). Eine dritte und vierte Impfung seien auf jeden Fall richtig, sagte Holetschek. Dann könnten möglicherweise auch drastischere Schutzmaßnahmen verhindert werden.

Eine vierte Impfung für Ältere könne auch den Volksfest-Besuch sicherer machen, vor allem dann, wenn bei der Gelegenheit auch gleich noch eine Grippe-Schutzimpfung verabreicht werde, so der Minister.

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