Massive Gewalt: Ehepaar soll 27-Jährigen in Lauf getötet haben

Gegen den 31-jährigen Ehemann ergeht Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts des Totschlags, gegen seine zwei Jahre jüngere Frau besteht derzeit kein dringender Tatverdacht.
von  dpa
Zur Motivlage gibt es nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch keine gesicherten Erkenntnisse. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es sich auch um Mord handele. (Symbolbild)
Zur Motivlage gibt es nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch keine gesicherten Erkenntnisse. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es sich auch um Mord handele. (Symbolbild) © Imago/Eibner

Lauf an der Pegnitz - Das Gewaltverbrechen von Lauf an der Pegnitz scheint aufgeklärt. Ein Ehepaar soll für den Tod eines 27-jährigen Mannes verantwortlich sein.

Gegen den 31-jährigen Ehemann erging Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts des Totschlags, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, Antje Gabriels-Gorsolke, am Dienstag sagte. Seine zwei Jahre jüngere Ehefrau, gegen die wegen Beihilfe zum Totschlag ermittelt werde, habe der Ermittlungsrichter wieder auf freien Fuß gesetzt.

Keine gesicherten Erkenntnisse zum Motiv

Gegen die 29-Jährige bestehe derzeit kein dringender Tatverdacht, sagte die Oberstaatsanwältin. Zur Motivlage gebe es noch keine gesicherten Erkenntnisse. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es sich auch um Mord handele. Die beiden Deutschen bestritten die Vorwürfe.

Ein Pilzsammler hatte die Leiche am Sonntag in einem Waldstück nahe der Autobahnausfahrt der A9 Lauf-Süd entdeckt. Die Polizei identifizierte den Toten als einen in Lauf lebenden 27-jährigen Mann. "Das Opfer hat massive Gewalt durch zahlreiche Stichverletzungen und stumpfe Gewalt gegen den Kopf erlitten", sagte die Leiterin der Kriminalpolizei Schwabach, Cora Miguletz. Das Opfer sei in der Nacht auf Sonntag getötet und dann in dem Wald abgelegt worden.

Sonderkommission "Pilz" überprüfte Handydaten

Auf die Spur des deutschen Ehepaars kam die Sonderkommission "Pilz" durch Überprüfung der letzten Kontakte des Getöteten und seiner Handydaten. Der zunächst als Zeuge vernommene Ehemann habe sich in Vernehmungen in Widersprüche verwickelt.

Außerdem seien in seinem Auto Blutspuren des Opfers festgestellt worden, sagte Miguletz. Täter und Opfer seien nicht verwandt, hätten sich aber gekannt. "In welchem Verhältnis sie genau zueinander standen, möchte ich nicht sagen, um die Ermittlungen nicht zu gefährden", sagte Gabriels-Gorsolke.

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