Masmanidis: Zurück zu von Heesen

NÜRNBERG/BIELEFELD - Tommys Lieblingsschüler aus gemeinsamen Bielefelder Zeiten ist ablösefrei und sagt: „Ich bereite mich schon auf meinen neuen Klub vor.“
An die Region Nürnberg hat Ioannis Masmanidis nicht die allerbesten Erinnerungen. Schließlich verlor der Flügelflitzer mit dem starken linken Fuß hier seinen vor der Saison fest eingeplanten Stammplatz bei Arminia Bielefeld. Im Erstrunden-Pokalspiel beim SV Seligenporten war’s, als die Ostwestfalen am 5. August letzten Jahres zu einem stümperhaften 2:0-Sieg gegen den Landesligisten kamen. Trotz der schlechten Eindrücke deutet vieles daraufhin, dass der 25-jährige Deutsch-Grieche kommende Saison beim Club anheuert.
Einige Gründe sprechen dafür, dass Masmanidis den kommenden FCN-Gegner (Samstag, 15.30 Uhr) am Saisonende gen Noris verlassen wird. „In Bielefeld sind einige Dinge abgelaufen, die nur als sehr mysteriös zu bezeichnen sind“, will er auf Details seiner unbefriedigenden Situation nicht eingehen. Acht Kurzeinsätze, ein Tor – „selbst wenn mir Arminia ein Angebot auf den Tisch legen würde, ich unterschreibe nichts, werde ganz sicher nicht bleiben“, sagt Ioannis.
Für Masmanidis abgehakt.
Schon im Dezember waren der MSV Duisburg (Bielefeld wollte den Abstiegskontrahenten nicht verstärken) und PAOK Saloniki (keine Einigung über die Ablöse) an ihm dran. Für Masmanidis abgehakt. Derzeit ist für ihn Reha angesagt.
Nach einer vermeintlich harmlosen Bänderdehnung, aufgrund der er die winterliche Vorbereitung hatte sausen lassen müssen, klagt der auch als „Zehner“ einsetzbare ehemalige U21-Nationalkicker seit Wochen über eine gereizte Achillessehne. Gereizt ist auch seine Gemütslage. Denn selbst der Trainerwechsel von Ernst Middendorp zu Michael Frontzeck änderte nichts an seinem Reservistendasein. „Ich bin ablösefrei“, stellt sich Ioannis in eines der vielen Schaufenster auf dem Transfermarkt. Und: „Ich bereite mich jetzt schon auf meinen nächsten Klub vor.“
Den Club? Fakt ist. Nach seinem Wechsel im Januar 2006 von Zweitligist Karlsruhe für 500000 Euro Ablöse nach Bielefeld hatte er seine beste Zeit unter dem jetzigen FCN-Trainer Thomas von Heesen, galt als Lieblingsschüler des 46-Jährigen. Und: Der Kontakt zu seinem „sehr guten Freund“ aus KSC-Tagen ist nie abgerissen. „Ich telefoniere regelmäßig mit Ivan Saenko“, sagt Ioannis, „drücke ihm die Daumen, dass bei ihm endlich der Knoten platzt.“
„Damit kein Problem“
Wenn es gegen Bielefeld mit dem ersten Saisontor für Ivan klappen würde, hätte Masmanidis „damit kein Problem. Aber noch bin ich Armine, drücke meiner Mannschaft die Daumen.“ Weil er nicht noch mehr Theater will und zu den Experten zählt, die den Club „nicht als Absteiger sehen. Der Kader ist zu stark.“
„Wir werden künftig mehr wert auf Spielertypen mit Ecken und Kanten legen“, hat Club-Manager Martin Bader mehrfach seine mit dem Trainer abgestimmte Personalpolitik erläutert. Bader will aber vor dem Abstiegs-Endspiel gegen Bielefeld „kein Öl ins Feuer gießen“. Klar jedoch ist, Masmanidis passt perfekt ins Profil, gilt er doch nicht gerade als pflegeleicht. Von Heesen weiß ihn offensichtlich richtig zu behandeln.
Markus Löser