Maskenaffäre: Andrea Tandler in Untersuchungshaft

Andrea Tandler und ihr Geschäftspartner sind am Dienstag festgenommen worden, erklärte die Münchner Staatsanwaltschaft nun.
AZ/dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
5  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Andrea Tandler. (Archivbild)
Andrea Tandler. (Archivbild) © Peter Kneffel/dpa/Archivbild

München - Zwei Schlüsselfiguren der Maskenaffäre in Bayern sitzen wegen steuerrechtlicher Vorwürfe in Untersuchungshaft: Andrea Tandler, die Tochter des ehemaligen CSU-Generalsekretärs Gerold Tandler, und ihr Geschäftspartner.

Die beiden Beschuldigten T. und N. seien am Dienstag "aufgrund von durch die Staatsanwaltschaft München I beim Amtsgericht München beantragten und dort erlassenen Haftbefehlen" festgenommen worden, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft auf eine entsprechende Anfrage hin mit – zuvor hatten mehrere andere Medien darüber berichtet.

Hintergrund sind demnach "steuerrechtliche Vorwürfe, die Gegenstand eines bereits seit längerer Zeit geführten Ermittlungsverfahrens sind". Anfragen an die Anwaltskanzlei Tandlers blieben am Mittwoch zunächst unbeantwortet.

Andrea Tandler soll für Vermittlung von Masken-Geschäften Millionen bekommen haben

Beide seien am Dienstagnachmittag dem Haftrichter vorgeführt worden – und beide Haftbefehle seien in Vollzug gesetzt worden, die Beschuldigten blieben also derzeit in Haft, sagte die Sprecherin. "Zum zugrundeliegenden Sachverhalt können wir wegen des Steuergeheimnisses keine weiteren Auskünfte geben", erklärte sie weiter –und sprach lediglich von steuerrechtlichen Vorwürfen.

Tandler soll für die Vermittlung von Masken-Geschäften zu Beginn der Corona-Pandemie Provisionen in Millionenhöhe bekommen haben. Vergangenes Jahr war bekannt geworden, dass gegen sie etwa wegen eines Anfangsverdachts des Gewerbesteuerbetrugs ermittelt wurde.

Ein Sprecher Tandlers hatte dazu unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe gesagt, die Anwälte rechneten damit, dass sich nach der Einstellung eines ersten Verfahrens "auch alle anderen Vorwürfe als gegenstandslos erweisen werden". Tandler und ihr Mitgesellschafter wiesen "alle in der Öffentlichkeit erhobenen Vorwürfe zurück".

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Tandler als Zeugin vor Masken-Untersuchungsausschuss

Tandler hatte zu Beginn der Pandemie unter anderem ein großes Masken-Geschäft an den Freistaat vermittelt – es handelte sich um ungewöhnlich teure Schutzmasken zum Preis von 8,90 Euro pro Maske. Das Angebot stammte von einer Schweizer Firma und war von Tandler ans bayerische Gesundheitsministerium herangetragen worden. Es kam zu dem Kauf – auch wenn am Ende andere als die avisierten Masken geliefert wurden.

Tandler musste zu dem Sachverhalt auch als Zeugin vor dem Masken-Untersuchungsausschuss des bayerischen Landtags erscheinen – sie verweigerte damals allerdings über ihre Anwältin die Aussage.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
5 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • GscheidhaferlXXL am 26.01.2023 13:20 Uhr / Bewertung:

    Gier frisst Hirn!

  • loewenhund am 26.01.2023 12:02 Uhr / Bewertung:

    da passiert nichts da die verflechtungen mit der CSU zu dicht sind-auch nicht wegen dem überhöhten preis der masken und auch nicht weil eine ganz andere qualität wie angeboten geliefert wurde

  • DonBobby am 26.01.2023 01:23 Uhr / Bewertung:

    Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.