Markus Söder und Armin Laschet erklären Bereitschaft zur Kanzlerkandidatur

München/Berlin - Markus Söder und Armin Laschet haben in einer gemeinsamen Pressekonferenz am Sonntag in Berlin ihre Bereitschaft erklärt, dass jeder von ihnen als Kanzlerkandidat zur Verfügung stehen würde. Beide hätten sich bereits am Samstag in einem längeren Gespräch "offen und freundschaftlich" ausgetauscht, so Söder.
Die Wahl zwischen ihnen sei "nicht auf Biegen und Brechen" zu treffen, sagte der bayerische Ministerpräsident weiter: "Wir haben festgestellt, dass wir beide geeignet und beide bereit sind."
Laschet und Söder: "Beide geeignet, beide bereit" zur Kanzlerkandidatur
Vielmehr gehe es um den Gesamterfolg der Union und das Beste für das Land, betonte Söder. Wenn die CDU bereit sei, ihn zu unterstützen, würde er sich der Aufgabe einer Kanzlerkandidatur stellen. Es müsse aber zunächst ein Konsens herbeigeführt werden, und zwar unter Beteiligung der betroffenen Personen, der Parteien und der Fraktion.
Unabhängig vom Ausgang würde man in jedem Fall "ohne Groll" weiter gut zusammenarbeiten. "Wir sind nicht Helmut Kohl und Franz-Josef Strauß – schon optisch nicht, auch inhaltlich nicht", so Söder. "Wir haben beide Humor, und den werden wir auch brauchen. Wir werden auf keinen Fall riskieren, dass wir ein ewiges Hin und Her haben in den nächsten Monaten."
Auch Laschet wies darauf hin, dass die Arbeitslosenzahlen, der Zusammenhalt Europas nach der Pandemie und die Modernisierung von CDU/CSU derzeit wichtige Fragen seien – die Schwesterparteien hätten hier eine "große Übereinstimmung". In dieser Lage (der Pandemie, Anm. d. Red.) und mit einer Kanzlerin, die aus dem Amt gehe, seien CDU und CSU um "so viel Einigkeit, wie es nur geht" bemüht - denn: "Es geht um viel."
Umfragen: Laut Söder "Luft nach oben" für die CDU
Söder sprach von "großen Herausforderungen" für die Partei in den kommenden Monaten, unter anderem sei nach jüngsten Umfragen "Luft nach oben".
Eine Aufgabe sei nun, ein Programm aufzustellen, das modern sei, "neue Antworten auf neue Herausforderungen" biete – und in manchen Punkten auch eine "neue Union" definieren müsse. Hauptgegner seien "klar definiert" die Grünen.
Söder appellierte zur Geschlossenheit, eine Spaltung lehnte er wie Laschet ab. Man werde auch nach dem 16. September "sehr gut" zusammenarbeiten: "Der gemeinsame Auftrag verbindet und verpflichtet uns."
Ab Montag werden CSU und CDU darüber beraten, wen die Schwesterparteien als Kanzlerkandidaten in den Bundestagswahlkampf schicken.