Maria lässt in Nürnberg die Kassen klingeln

Katholiken im Kaufrausch: „Ausgeben ist seliger denn nehmen!". Unsere Händler freut's - sie erwarten ein Umsatzplus von bis zu 50 Prozent.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Feiertag ist Shopping-Tag: An Mariä Himmelfahrt lassen viele katholische Oberpfälzer in Nürnberg die Kassen klingeln.
Berny Meyer Feiertag ist Shopping-Tag: An Mariä Himmelfahrt lassen viele katholische Oberpfälzer in Nürnberg die Kassen klingeln.

Katholiken im Kaufrausch: „Ausgeben ist seliger denn nehmen!". Unsere Händler freut's - sie erwarten ein Umsatzplus von bis zu 50 Prozent.

NÜRNBERG Ja, katholisch müsste man sein: Die haben den Papst, die prächtigeren Kirchen – und heute frei. Ganz Bayern feiert am 15. August Mariä Himmelfahrt, einen der höchsten Feiertage im katholischen Kirchenjahr. Nur im evangelisch geprägten Franken schauen die Arbeitnehmer in die Röhre. Wir Heiden müssen schuften, während der Rest im Freistaat die Füße hoch legt, den lieben Gott einen guten Mann sein lässt – oder zu uns zum Einkaufen kommt.

Der Einzelhandel in der City erwartet heute beste Geschäfte

Was viele Nürnberger ärgert, freut dagegen die Einzelhändler in der Frankenmetropole. Nutzen doch beispielsweise die Oberpfälzer ihren heiligen Tag gern zu einem ausgedehnten Shopping-Bummel durch die Nürnberger Innenstadt. „Wir profitieren stark von Mariä Himmelfahrt“, bestätigt Guido Schneider, Geschäftsführer beim C&A in der Breiten Gasse. Sein Kollege Klaus-Peter Kempf von der Galeria Kaufhof in der Königstraße geht sogar noch weiter: „Wir rechnen heute mit einem Umsatzplus von 50 Prozent!“

Wer frei hat, wer arbeiten muss, bestimmt übrigens das bayerische Gesetz zum Schutz der Sonn- und Feiertage. Demnach ist Mariä Himmelfahrt in den 1700 katholischen der insgesamt 2056 Kommunen im Freistaat ein gesetzlicher Feiertag. Umgekehrt galt die Regelung auch für den Buß- und Bettag. Aber 1995 wurde der evangelische Feiertag zur Finanzierung der Pflegeversicherung ersatzlos gestrichen. Bayerns Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber hatte zwar auf eine Wiedereinführung gepocht, war aber gescheitert.

Seitdem dürfen die Katholiken also einen Tag mehr pro Jahr ausspannen. Erinnert werden soll heute eigentlich an die Aufnahme der Gottesmutter in den Himmel. Das Hochfest, das bis ins 7. Jahrhundert zurückgeht, ist eines der ältesten Marienfeste und wird heute in katholischen Gegenden mit Gottesdiensten und Lichterprozessionen begangen.

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick ruft dazu auf, die Marienverehrung zu stärken: „Maria hat schon viele Generationen zu Jesus Christus geführt.“ Und in die Nürnberger Geschäfte – getreu dem Motto: „Ausgeben ist seliger denn nehmen!"

kk

Was die (nicht nur evangelischen) Nürnberger vom für sie ausgefallenen Feiertag halten, lesen Sie in der Printausgabe Ihrer AZ am Freitag, 15. August.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.