Marek trifft Marek: Nikls Comeback in Nürnberg
Mintal freut sich auf seinen alten Kumpel und Pokalhelden, der mit Bohemians 05 Prag heute beim FCN gastiert
NÜRNBERG Bohemians 1905 gegen den Club: Für die meisten aus Michael Oennings Truppe ist der heutige Testkick gegen den tschechischen Erstligisten aus Prag nur eine verschärfte Übungseinheit zur Überbrückung der Länderspielpause. Für Marek Mintal ist es vor allem ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten: Marek Nikl. „Klar freue ich mich, dass er kommt. Wir haben immer noch viel Kontakt“, fiebert das „Phantom“ schon dem Duell Marek gegen Marek entgegen.
Mintal, Nikl - vier gemeinsame Club-Jahre
Immerhin verbinden sie nicht nur vier gemeinsame Nürnberger Jahre und ein Pokalsieg. Der Tscheche war für den Slowaken seit seinem Wechsel 2003 nach Nürnberg stets der erste Ansprechpartner beim Club.
Eher ein Zufall war es allerdings, dass die beiden im Mai 2007 im Berliner Olympia-Stadion den größten Vereins-Triumph der jüngeren Geschichte zusammen feiern durften. Innenverteidiger Berti Glauber (jetzt Manchester City) hatte sich beim Aufwärmen verletzt und den damaligen Trainer Hans Meyer dadurch kurzfristig zum Umbauen gezwungen. Zur großen Überraschung schickte Meyer dann nicht wie erwartet den Australier Michael Beauchamp aufs Feld, sondern den eigentlich bereits aussortierten Nikl.
Nach neun Jahren, 141 Erstliga- und 87 Zweitliga-Spielen, 16 Toren und zwei Aufstiegen in Club-Diensten wurde der verdiente Abwehr-Routinier von Meyer zu den Amateuren verbannt. Zu alt und langsam, lautete die offizielle Begründung. Für einen fünfmaligen Nationalspieler und Nürnberger Fan-Liebling ein klarer Affront. Logisch, dass er nicht lang fackelte, als das Angebot seines Heimatvereins Bohemians auf den Tisch flatterte – und auch Manager Martin Bader ihm in Sachen Ablöse keine Steine in den Weg legen wollte.
Nikl heute in Nürnberg
Längst abgehakt. „Marek spielt jetzt wieder in der Ersten Liga“, freut sich Mintal für seinen alten Kumpel. „Er ist dort ein Star. Bohemians ist ja der Verein seines Herzens.“ Auch wenn sich der 33-jährige Nikl erst an die Bedingungen beim Traditionsklub mit dem Känguru im Wappen gewöhnen musste. Mintal grinsend: „Die trainieren dort mehr als wir. Das gefällt Marek nicht so.“
Auch wenn die Bohemians aktuell nur auf Platz zwölf rangieren, ist sich das „Phantom“ sicher: „Das ist ein starker Gegner, gut so. Für uns sind starke Gegner ganz wichtig.“ Anpfiff am Club-Gelände ist um 17.30 Uhr. Der Eintritt kostet fünf Euro. Ermäßigte und Dauerkartenbesitzer zahlen drei Euro. Krischan Kaufmann
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