Manuel Neuers Forsthaus Valepp für Millionen saniert: Jetzt fährt hier kein Bus mehr

Seit einem Jahr fährt hier kein Bus mehr. Ob je wieder einer fahren wird, ist ungewiss. Es war die Buslinie zwischen Rottach-Egern am Tegernsee und Spitzingsee – in der Mitte liegt das Forsthaus Valepp, gepachtet von FC-Bayern-Torwart Manuel Neuer und dem Hotelier Johannes Rabl.
Rabl hat wenig Verständnis dafür, dass der Bus nicht mehr fährt. Mit seinem Geschäftspartner Neuer hat er mehrere Millionen Euro für die Sanierung ausgegeben, extra haben sie ein Verkehrskonzept vorgeschlagen. Das war laut Rabl auch ein Grund, warum sie den Zuschlag für das Gasthaus bekommen hatten. Denn "wir wollten mehr ÖPNV statt Individualverkehr", sagt Rabl. "Mehr Bus, weniger Auto."
Erste Zielgruppe des Forsthauses seien natürlich ohnehin die Radfahrer, meint Rabl. Aber es gebe auch viele ältere Menschen oder Familien mit Kindern, die nicht so weit wandern könnten oder wollten - und die würden nun eben alle mit dem Auto anreisen.
Abgesetzt wegen Fahrermangels
Früher fuhr der Bus vom Tegernsee zum Spitzingsee und hatte dabei an mehreren Hütten auf dem Weg Halt gemacht. Eine Bergsteigerbuslinie. Die anderen Häuser seien deshalb auch alle betroffen und würden sich wieder einen Bus wünschen, meint Rabl.
Abgesetzt worden sei die Buslinie wegen Fahrermangels. Überall hingen in den Bushäuschen plötzlich weiße Zettel. Er dachte, dass das vorübergehend sei - war es aber nicht.
Aus betrieblichen und wirtschaftlichen Gründen habe man die Buslinie streichen müssen, teilt das Landratsamt Miesbach auf Anfrage mit. Bei einer Besprechung mit dem örtlichen Verkehrsunternehmen RVO (Regionalverkehr Oberbayern) sei noch einmal klar geworden, dass ein eigenwirtschaftlicher Verkehr auf der Strecke nicht ermöglicht werden könne. Es werde also weiterhin keinen Busverkehr geben, man sei aber mit allen Beteiligten im Austausch.
Rabls vorgeschlagenes Verkehrskonzept ist ohne Bus erstmal hinfällig. Und er als Pächter sei für den nicht zuständig, meint er. Ideen könne er geben, aber "der, der das entwickeln muss, bin nicht ich." Das seien die Kommunen und der Landkreis.
Kein Bus zum Forsthaus Valepp: Rabl hat noch nicht aufgegeben
Mit denen soll es nun aber ein Treffen geben. Ende Juli trifft Rabl sich mit dem Landrat, um eine Lösung für das Busproblem zu finden. Der Pächter des Forsthauses ist positiv gestimmt, dass sich noch etwas tut. Er jedenfalls wäre "sehr, sehr bereit" für ein klimaneutrales Modell - das dann auch Leuchtturmwirkung auf andere Regionen haben könne.
15 Monate hat die Sanierung des Forsthauses gedauert. Ende Juli ist ein Testbetrieb mit Freunden geplant. Ab Anfang August öffnet der Biergarten und an Mariä Himmelfahrt, am 15. August, macht das Forsthaus offiziell für alle auf. Wie die Leute dann anreisen - mit Auto, Rad, zu Fuß oder doch mit einem Bus - wird sich zeigen.