Mann wegen versuchten Mordes an seiner Frau vor Gericht
München (dpa/lby) - Weil er versucht haben soll, seine Ehefrau zu ermorden, steht ein 67-Jähriger seit Mittwoch vor dem Landgericht München I. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hatte der Mann im März 2018 in einer Unterkunft für Menschen ohne festen Wohnsitz mit einem Küchenmesser auf den Kopf seiner Frau eingestochen. Sie konnte sich befreien und flüchten. Ihre Verletzung war aber so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden musste. Der 67-Jährige wurde noch am selben Tag festgenommen.
Vor Gericht wollte sich der Angeklagte zunächst nicht zum Tatvorwurf äußern. Bei der polizeilichen Vernehmung hatte er angegeben, seine Frau habe sich, seit er sie nach Deutschland geholt habe, "immerzu beschwert" und "ihn beschimpft". Er habe ihr Verhalten als "undankbar" empfunden. Gegenüber der Polizei hatte er zu Protokoll gegeben, die Frau habe am Tag der Tat das Messer zuerst in der Hand gehabt, wodurch er sich bedroht fühlte.
Nach Angaben eines psychiatrischen Gutachters hat der aus dem Irak stammende Mann ein leichtes Alkoholproblem. Bereits in den 90er Jahren hatte er im Irak einen Verwandten getötet, der zuvor ein Verhältnis mit seiner Frau gehabt hatte. Danach saß er fünf Jahre im Gefängnis. Mit der Ehefrau sei es häufig zum Streit gekommen, sagte der Gutachter.
Die Frau soll am Freitag vor Gericht aussagen. Ein Urteil wird Anfang Februar erwartet.