Mann stürzt in S-Bahn-Gleis: Chaos auf der Stammstrecke
München (dpa/lby) - Mit dem Schrecken davongekommen ist ein 50-Jähriger, der am Donnerstagmorgen in ein S-Bahn-Gleis am Münchner Hauptbahnhof gestürzt ist - und damit massive Verspätungen ausgelöst hat. Sein 47-jähriger Begleiter zog den Mann gerade noch rechtzeitig von den Schienen, als eine S-Bahn einfuhr. Wie die Polizei mitteilte, streifte der einfahrende Zug den Mann noch an den Beinen. Dabei verlor er lediglich seine Schuhe. Er kam mit Schürfwunden davon, wurde aber in ein Krankenhaus gebracht. Warum der Mann auf die Gleise fiel, war zunächst unklar. Vermutlich sei der Mann alkoholisiert gewesen, teilte die Polizei mit. Sein Begleiter hatte einen Alkoholpegel von etwa einem Promille.
Für Tausende Fahrgäste der Münchner S-Bahn bedeutete der Zwischenfall lange Wartezeiten und Zugausfälle im Berufsverkehr. Der Abschnitt der sogenannten Stammstrecke zwischen Hackerbrücke und Isartor war wegen des Notarzteinsatzes von etwa 6.00 Uhr an für rund eine Stunde gesperrt. Danach kam es noch mehrere Stunden zu Verzögerungen im S-Bahn-Netz.
Rund 840 000 Menschen nutzen die S-Bahn in München täglich. Das sind mehr als zwei Drittel der Passagiere im Schienenverkehr Bayerns. Regelmäßig gibt es massive Ausfälle und Verspätungen auf der Stammstrecke. Der Grund: Im Bereich der Innenstadt verkehren die S-Bahnen dicht getaktet und meist auf zwei Gleisen. Bleibt ein Zug beispielsweise liegen, stauen sich die Züge dahinter.