Mann sprengt Haus - und erhängt sich

Für die Nachbarn waren sie das Traumpaar in Burghaslach (Kreis Neustadt-Aisch/Bad Windsheim): Georg B. (73) und seine Lebensgefährtin Rita. Montag früh jagte B.erst sein Haus in die Luft – dann erhängte er sich im Dachboden der Garage.
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Um 10.15 Uhr erschütterte die Explosion den kleinen Ort.
Berny Meyer 2 Um 10.15 Uhr erschütterte die Explosion den kleinen Ort.
Vollkommen zerstört: Zwei Feuerwehrmänner löschen die rauchenden Trümmer auf der Rückseite des Einfamilienhauses von Georg B. (73).
Berny Meyer 2 Vollkommen zerstört: Zwei Feuerwehrmänner löschen die rauchenden Trümmer auf der Rückseite des Einfamilienhauses von Georg B. (73).

Für die Nachbarn waren sie das Traumpaar in Burghaslach (Kreis Neustadt-Aisch/Bad Windsheim): Georg B. (73) und seine Lebensgefährtin Rita. Montag früh jagte B.erst sein Haus in die Luft – dann erhängte er sich im Dachboden der Garage.

BURGHASLACH Für die Nachbarn waren sie das Traumpaar in Burghaslach (Kreis Neustadt-Aisch/Bad Windsheim): Wenn Georg B. (73) mit seiner Lebensgefährtin Rita durch das beschauliche Neubauviertel der Steigerwaldgemeinde spazierte, dann hielten die zwei Senioren immer Händchen. Jetzt ist der Rentner tot: Montag früh jagte er erst sein Haus in die Luft – dann erhängte er sich im Dachboden der Garage. Damit seine Leiche gefunden wird, warf er kurz nach der Explosion noch einen Abschiedsbrief in den Briefkasten der Nachbarn. Das Motiv für seine Verzweiflungstat: die gleichaltrige, attraktive Freundin Rita hatte ihn verlassen.

Teile der blütenweißen Gardine hängen noch in den Büschen, zwischen den Erdbeer-, Gemüse- und Salatbeeten liegen unzählige Scherben, das Apfelbäuchen ist angekohlt, der Gartenzwerg ist durch die Druckwelle umgefallen. Während die Hausfront noch steht und man durch die Haustür den sauber sortierten Schuhschrank erkennen kann, ist die Rückwand des Einfamilienhauses komplett eingestürzt. Die Dachbalken rauchen noch.

Schon seit einigen Tagen hatte die Idylle einen Riss

Die Wucht der Explosion, die gestern früh um 10.15 Uhr Burghaslach erschütterte und das anschließende Feuer, haben innerhalb von Sekunden das kleine Paradies zerstört, in dem Georg B. seit fast 15 Jahren gelebt hatte.

Doch schon seit einigen Tagen hatte die Idylle einen Riss – nach Aussagen von Bekannten, hatte die gleichaltrige Freundin des aus Siebenbürgen stammenden Mannes ihn vor 14 Tagen angezeigt. Dann ging die Frau aus Baden-Württemberg angeblich zurück in ihre Heimat. „Ich will nicht alleine leben“, hatte Georg B. wohl noch am Samstag noch dem Bäcker beim Einkaufen geklagt. „Er war ganz traurig“, erzählt eine Bekannte.

Wie Georg B., der vor seiner Pensionierung in Nürnberg gearbeitet haben soll und wohl auch einen Sohn aus der Ehe mit seiner verstorbenen Frau hat, die verheerende Explosion ausgelöst hat, ist noch völlig unklar. Im Haus selbst gab es keinen Gasanschluss. Die Ermittlung der Ursache wird sich noch hinziehen, denn das Gebäude ist einsturzgefährdet. Rita W. erfuhr durch die Polizei die schlimme Nachricht.

Fassungslos standen die Nachbarn gestern vor den rauchenden Trümmern. „Wir dachten immer: Mensch, so müsste man auch mal leben, wenn man alt ist. Das mit den beiden war Harmonie pur. Ich kann überhaupt nicht verstehen, warum er das getan hat. Es muss eine Kurzschlusshandlung gewesen sein.“

A. Uhrig, T. Gautier

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