Mann festgenommen: 30 Verwandte stürmen Polizeiwache in Miesbach

Am Dienstag haben 30 Menschen die Polizeiinspektion Miesbach attackiert und die Freilassung eines Angehörigen gefordert. Sie warfen Schuhe und Steine auf das Gebäude, die 135 Polizeibeamten setzten Schlagstöcke und Pfefferspray ein.
von  AZ/dpa
Vier Männer wurden am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt.
Vier Männer wurden am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt. © Tobias Hase/dpa

Miesbach -  Mehr als 30 Menschen haben am Dienstag die Polizeiinspektion Miesbach angegriffen, weil zuvor ein Mitglied ihrer Großfamilie wegen des Verdachts auf Kindesmissbrauch festgenommen war. 

Wie die Polizei mitteilte, forderten die Angehörigen zunächst lautstark die Freilassung des 22-Jährigen, dann warfen sie Schuhe und Steine auf das Dienstgebäude. Die Polizei in Miesbach rief sowohl Kollegen aus München als auch die Bereitschaftspolizei zu Verstärkung. In der Spitze seien 135 Polizisten im Einsatz gewesen.

Miesbach: 135 Polizeibeamte im Einsatz

Die Beamten setzten Schlagstöcke und Pfefferspray ein, wie es hieß. Drei Familienmitglieder wurden demnach leicht verletzt, eins davon wurde ambulant im Krankenhaus behandelt. Zwei Polizisten wurden leicht verletzt.

Die vier mutmaßlichen Rädelsführer im Alter zwischen 23 und 48 Jahren wurden noch am Dienstag festgenommen und am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt. Gegen insgesamt 23 Mitglieder der Großfamilie seien wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.

22-Jähriger des Kindesmissbrauchs verdächtigt

Dem 22-Jährigen, wegen dem es zu dem Tumult kam, wird laut Staatsanwaltschaft vorgeworfen, vor einem Kind im Kindergartenalter sexuelle Handlungen vorgenommen zu haben. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft bestehe dringender Tatverdacht. Dieser wurde auch durch einen Haftrichter bejaht: Seit Dienstagnachmittag sitzt der 22-Jährige in Untersuchungshaft.

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