Maly macht’s wie Wowi: Wirbel ums rosa Rathaus

Der OB lässt am Samstag zum Christopher Street Day, dem Feiertag der Schwulen und Lesben, die Regenbogenfahne hissen. Die Stadtrats-CSU ist dagegen.
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Dieter Barth (links) vom CSD–Förderverein überreicht OB Ulrich Maly die neue Regenbogenfahne. Das Symbol der Homosexuellen-Bewegung schmückt am Samstag das Rathaus.
Berny Meyer 2 Dieter Barth (links) vom CSD–Förderverein überreicht OB Ulrich Maly die neue Regenbogenfahne. Das Symbol der Homosexuellen-Bewegung schmückt am Samstag das Rathaus.
Nürnbergs Stadtoberhaupt ist schon seit Jahren Schirmherr der schrillen CSD-Party am Jakobsplatz.
bayernpress.com 2 Nürnbergs Stadtoberhaupt ist schon seit Jahren Schirmherr der schrillen CSD-Party am Jakobsplatz.

Der OB lässt am Samstag zum Christopher Street Day, dem Feiertag der Schwulen und Lesben, die Regenbogenfahne hissen. Die Stadtrats-CSU ist dagegen.

NÜRNBERG Eigentlich hätte die bunte Regenbogenfahne schon im vergangenen Jahr vor dem Rathaus flattern sollen – aus Anlass des Schwulen-Feiertags Christopher-Street-Day (CSD). Doch im Rathaus war das internationale Symbol der Homosexuellen-Bewegung nicht vorhanden. Vergangenheit: Gestern überreichte der CSD-Förderverein OB Ulrich Maly (SPD) ein drei Meter langes Exemplar. Das wird am Samstag, wenn Schwule, Lesben und Lederfetischisten mit einer bunten, lauten und schrillen Parade durch die Stadt ziehen, am Fünferplatz gehisst. Doch es gibt Ärger ums rosa Rathaus.

„Wir sind zwar eine tolerante Stadt“, sagt CSU-Stadtrat Marcus König. „Aber es muss nicht sein, dass das Rathaus mit der Regenbogenfahne geschmückt wird.“ Daraus könnten auch andere Gruppen das Recht ableiten, ebenfalls ihre Fahnen vor dem Gebäude zu hissen. Auch Königs Parteifreundin Ulrike Hölldobler-Schäfer kann sich mit der Fahne am Rathaus nicht anfreunden. „Wenn der OB das will, dann soll er es machen. Aber ich finde, es gibt sicher wichtigere Anlässe!“

Zum CSD kommt Maly mit Gattin

Der CSD erinnert an einen Aufstand Homosexueller in New York gegen die Willkür der dortigen Polizei am 28. Juni 1969. Seitdem ist der CSD mit seinen Paraden eine Demonstration für die Rechte und gegen die Diskriminierung von Schwulen und Lesben. Vor zwölf Jahren fand der erste CSD in Nürnberg statt. Politisches Anliegen, so Ralph Hoffmann vom Verein Fliederlich, sind heuer der Kampf um das Adoptionsrecht homosexueller Paare, gegen das Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) Sturm läuft, eine Änderung des Grundgesetzes, um die Diskriminierung von Menschen wegen ihrer sexuellen Identität zu verhindern und die völlige Gleichstellung homosexueller Paare mit normalen Ehepaaren.

Nürnbergs OB Maly macht’s wie sein offen schwul lebender Berliner Parteifreund Klaus Wowereit. Er unterstützt den Kampf der Schwulen gegen Diskriminierung. Als Schirmherr des CSD ist er am Samstag ab 14 Uhr bei der Kundgebung am Jakobsplatz. An der Parade vom Berliner Platz nimmt er aber nicht teil. Maly: „Ich bin hetero und bleibe es auch. Ich werde mit meiner Gattin zum Straßenfest kommen!“ mir

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