Maly & Jung: So wollen sie Quelle-Mitarbeitern helfen
Die Oberbürgermeister wollen schnelle Hilfe. Ministerpräsident Seehofer verspricht Geld für Transfergesellschaft.
NÜRNBERG Die Botschaft des Nürnberger OB Ulrich Maly (SPD) ist klar: Hier muss schnell geholfen werden – auch wenn es gerade mal wenige Stunden her ist, seitdem der Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg die Streichung von fast 2000 Quelle-Arbeitsplätzen in Nürnberg und Fürth bekannt gegeben hat.
Die Zahl der Quelle-Shops wird auf 1000 reduziert
Die Sanierung der zum Arcandor-Konzern gehörenden Versandsparte „Primondo“ – und hier hauptsächlich Quelle – soll insgesamt 3700 der 10.500 Stellen kosten. „Die Mitarbeiter sind unter Schock“, sagte die Betriebsratsvorsitzende Beate Ulonska. Zusätzlich sollen alle Quelle-Technik-Center geschlossen werden und die Quelle-Shops von 1450 auf 1000 reduziert werden. Ulonska sagte, noch sei nicht klar, wer tatsächlich vom Arbeitsplatzverlust betroffen sei.
Damit die Betroffenen in Nürnberg und Fürth nicht zu sehr unter dem Jobverlust leiden müssen, richteten die beiden OB Thomas Jung (SPD, Fürth) und Maly nun eine „Task Force“ ein. Diese soll mit vier Mann helfen, die schlimmsten Folgen für die Betroffenen abzumildern, erklärt Günther Kreuch vom Nürnberger Wirtschaftsreferat. „Eine weitere Aufgabe wird sein, uns um die Zulieferbetriebe zu kümmern, die an Quelle hängen. Hier können wir zum Beispiel Förderprogramme empfehlen.“ Mehr als Koordinieren und gut beraten können die Städte nicht: Ihnen fehlt die rechtliche und finanzielle Grundlage.
Horst Seehofer will Geld nach Franken schaufeln
Das weiß auch OB Maly: „Letztendlich kann die Stadt nur ein Lautsprecher in Richtung der anderen politischen Ebenen sein, damit die helfen.“ Ein Lautsprecher, der gehört wird: Noch in einer Sitzung mit dem DGB am Freitag klingelte Malys Handy. Am anderen Ende: Ministerpräsident Seehofer. „Er hat mir dann zugesichert, dass er alles tun wird, um Geld nach Franken zu schaufeln“, sagte Maly.
Seehofer will zum Beispiel bei der Finanzierung einer Transfergesellschaft durch Umleitung der Mittel des Europäischen Sozialfonds helfen. In einer Transfergesellschaft werden Mitarbeiter mit der Agentur für Arbeit maximal ein Jahr lang weitergebildet, um sie fit für einen neuen Job zu machen. mm
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