Mallorca-Airbus notgelandet

Erneut Panne bei Air Berlin: 167 Passagiere waren verängstigt, weil ihre Maschine offenbar Probleme am Fahrwerk und an den Bremsen hatte. Feuerwehr und Rettungsdienste waren alarmiert
NÜRNBERG Die Pannen-Serie bei Air Berlin reißt nicht ab: Gestern rasten Feuerwehrwagen und Rettungsdienste zum Flughafen. Der Pilot des Airbus A 320 von Palma de Mallorca nach Nürnberg hatte eine Notlandung angekündigt. Grund: Der Bordcomputer meldete, dass das Fahrwerk bei der Landung überhitzen könnte. Für die 167 Menschen, die traumhafte Tage auf der Mittelmeerinsel verbracht hatten, endete der Urlaub mit einem großen Schrecken! „Beim Landeanflug hörten wir ein lautes Pfeifen und Knacksen. Wir hatten Angst“, berichtet ein Passagier. Ein banger Blick aufs Rollfeld – unter ihnen: Blaulicht, Feuerwehr, Sanitätswagen...
Die Landung glückte. Doch trotzdem hat es wieder Air Berlin getroffen. So formulierte es der Kapitän nach der Landung: „Es gab Probleme mit dem Brems- und dem Fahrwerk“, erinnern sich Fluggäste an die Durchsage. Deshalb werde das Flugzeug bis zur Parkposition von der Feuerwehr begleitet.
Auch wenn Flughafensprecher Reto Manitz sagt, „solcherlei Probleme kommen bei allen Fluggesellschaften vor“, scheint Air Berlin momentan vom Technik-Pech verfolgt. Erst vor einer Woche waren Urlauber auf die Barrikaden gegangen: Eine Air Berlin-Boeing 737-800 nach Faro (Portugal) blieb nach zwei missglückten Startversuchen aufgrund des massiven Protestes der Passagiere am Boden (AZ berichtete). Damals hatte die Anzeige signalisiert, dass das Landeklappensystem kaputt war. Als die Urlauber fürchteten, mit der Maschine werde ein dritter Versuch unternommen, Richtung Portugal zu starten, probten sie den Aufstand: Sie sammelten Unterschriften. Danach wurde die Maschine ausgetauscht. Später war klar: Lediglich die Anzeige war defekt, nicht das Landeklappensystem an sich.
Nur einen Tag später musste ein Flieger von Malaga nach Nürnberg umdrehen – der Treibstofffilter war kaputt.
Und jetzt die nächste Panne, die wohl jedem Fluggast den Angstschweiß auf die Stirn treibt. Es ging um den Flug mit der Nummer AB 9365 Palma de Mallorca-Nürnberg, Abflug 8.40 Uhr, Landung 10.50 Uhr. Wieder war es die Bordanzeige, die nicht richtig funktionierte. Sie signalisierte dem Kapitän beim Ausfahren des Fahrwerks kurz vor der Landung, dass es sich überhitzen könnte.
Der Kapitän gab dem Tower Bescheid. Der informierte die Feuerwehr und Rettungsdienste – ein in einem solchen Fall standardisiertes Vorgehen. Schreckliche Minuten für die Fluggäste. Sie sahen, wie sich das Rollfeld mit Feuerwehrautos füllte.
Die Landung verlief dann ohne Probleme – es war nur die Anzeige, die defekt war. „Es war eine so genannte ,Nonsens-Anzeige’“, so Air Berlin-Sprecher Nikolaus Nowak. „Der Pilot muss aber das Warnlicht ernst nehmen. Es hat sich ja glücklicherweise nicht bestätigt.“ sw