Magisches Dreieck: Fit für die Berg-Party

Gündogan, Ekici und Schieber zaubern beim 3:1-Sieg gegen Hannover wie einst im Herbst. Jetzt geht’s im Pokal nach Offenbach zum „heißen Tanz“
von  Abendzeitung
Kollektiver Freudenrausch: Ilkay Gündogan, Almog Cohen, Julian Schieber, Mehmet Ekici und Andreas Wolf (v.l.)
Kollektiver Freudenrausch: Ilkay Gündogan, Almog Cohen, Julian Schieber, Mehmet Ekici und Andreas Wolf (v.l.) © bayernpress

Gündogan, Ekici und Schieber zaubern beim 3:1-Sieg gegen Hannover wie einst im Herbst. Jetzt geht’s im Pokal nach Offenbach zum „heißen Tanz“

NÜRNBERG Beachtliche 22 Punkte auf dem Konto, den Überraschungs-Vierten Hannover streckenweise vorgeführt, aber zum Feiern blieb für die Cluberer nach dem famosen 3:1-Heimsieg am Samstag über Dieter Heckings Ex-Verein keine Zeit.

"Wenn heute Abend einer ausgeht, sollte er sich vor mir hüten!“

Ein vorweihnachtlicher Abschiedsgruß an die 33111 Fans im Stadion – das war’s. Denn der Auftritt war nur die äußerst gelungene Generalprobe für das aus finanzieller Sicht wichtigste Spiel der Hinserie: Das Pokal-Achtelfinale in Offenbach am Dienstag (19 Uhr). In der nächsten Runde winken 1,125 Millionen Euro.

Deshalb sammelte der Club-Trainer nach Abpfiff seine Schützlinge im Mittelkreis und bläute ihnen eindringlich ein: „Wenn heute Abend einer ausgeht, sollte er sich vor mir hüten!“

Hüten sollte sich auch Ex-Club-Trainer Wolfgang Wolf mit seinen Kickers. Nämlich vor einer „jungen Mannschaft“, die sich laut Hecking gegen Hannover mit einem spielerischen Paukenschlag aus ihrem mit nur einem Punkt aus fünf Partien „kleinen Ergebnisloch" zurückgemeldet und „damit ihre Reife bewiesen hat.“ Noch mehr aber vor dem magischen Club-Dreieck, das gegen Hannover Auferstehung feierte.

"Das war eine klasse Einzelleistung von Illy"

Nach kleineren Durchhängern wirbelten Ilkay Gündogan, Mehmet Ekici und Julian Schieber wieder in Höchstform. An allen drei Toren war das Trio furioso maßgeblich beteiligt. Das 1:0 ging mindestens zu 50 Prozent auf Gündogans Konto, der 96-Kapitän Steven Cherundolo (28.) quasi zum Eigentor nötigte. Für Hecking die Schlüsselszene. „Nach 20 Minuten Abtasten hat das unsere Brust gelöst. Danach war die Spielfreude zu sehen, die uns kürzlich noch so ausgezeichnet hat.“

Beim 2:0 servierte dann Standard-Spezialist Ekici von der Eckfahne so perfekt, dass Kapitän Andy Wolf (31.) nach einer präzisen Schieber-Ablage gar nicht anders konnte, als den Ball Vollspann in die Maschen zu jagen. Und für seine Weltklasse-Vorlage bei Schiebers 3:1 (82.), verdiente sich Gündogan sogar ein Sonder-Lob vom Trainer: „Das war eine klasse Einzelleistung von Illy. Besonders, wie er dann am Ende noch die Übersicht behalten hat!“

Gündogan selbst war einfach nur erleichtert, endlich sein Versprechen eingelöst zu haben: „Ich war froh, dass ich Julian ein Tor vorbereiten konnte. Zuvor kamen nämlich schon immer Sprüche von ihm, wann ich ihm denn jetzt endlich mal eins auflege.“

Hegeler "hat läuferisch und körperlich extrem zugelegt"

Die drei waren indes nicht die Einzigen, die beim fünften Heimsieg der Saison für Furore sorgten. Ein extrem zweikampfstarker Almog Cohen als zweiter Sechser neben Timmy Simons hatte ebenso großen Anteil daran, dass sich Hannover nie ernsthaft entfalten konnte, wie Jens Hegeler, der 96-Linksverteidiger Christian Schulz mit seinen Kabinettsstückchen zur Weißglut trieb. Hecking: „Almog hat gezeigt, dass er den Sprung von der israelischen Liga in die Bundesliga mittlerweile voll verinnerlicht hat.“ Und Bayer-Leihgabe Hegeler „geht mir sowieso immer ein wenig unter. Er hat läuferisch und körperlich extrem zugelegt“, stellte Hecking zufrieden fest.

Und sollte sich sein Team beim „heißen Tanz“ am Bieberer Berg (Hecking) nicht einen kapitalen Ausrutscher erlauben, darf danach sicher auch kräftig gefeiert werden. Krischan Kaufmann

Mehr über den Club und Philipp Wollscheid Startelf-Debüt lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Montag, 20. Dezember.

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