Magerl oder Schwaiger: Wer wird Freisinger Landrat?

Beide wollen Landrat in Freising werden: Michael Schwaiger (Frei Wähler) und Christian Magerl (Grüne) sind Konkurrenten und Freude und kämpfen in einer Stichwahl um das Amt.
von  Abendzeitung
Schwaiger (l.) und Magerl: Wer wird Freisinger Landrat?
Schwaiger (l.) und Magerl: Wer wird Freisinger Landrat? © dpa

FREISING - Beide wollen Landrat in Freising werden: Michael Schwaiger (Frei Wähler) und Christian Magerl (Grüne) sind Konkurrenten und Freude und kämpfen in einer Stichwahl um das Amt.

Christian Magerl bräuchte dringend mal wieder etwas Schlaf. Nicht, dass der grüne Politiker aus Nervosität vor der Stichwahl in Freising nachts wach läge – nein: „Ich bin nur im Zuge des Wahlkampfs die letzten Tage immer schon um 5.30 Uhr aufgestanden“, sagt der 52-jährige Freisinger, der womöglich am Sonntag der erste grüne Landrat Deutschlands wird.

26,7 Prozent der Wählerstimmen bekam der Landtagsabgeordnete im ersten Durchgang. Sein Konkurrent – und Freund – Michael Schwaiger (Freie Wähler) errang nur 642 Stimmen mehr und kam auf 27,6 Prozent. Am Sonntag geht’s in die Stichwahl – die beide mit Spannung erwarten. „Die letzten Tage ist meine Nervosität stündlich gestiegen, vor allem ab Freitagmittag, als ich von der Arbeit heimgekommen bin“, gibt Schwaiger, Noch-Bürgermeister von Marzling, zu. „Bei mir geht’s schließlich um viel: Für mein Bürgermeister-Amt gibt es schon einen Nachfolger. Wenn ich nicht zum Landrat gewählt werde, kann ich mir einen neuen Job suchen.“

Dabei sind die Aussichten für den 36-Jährigen nicht schlecht: Zwar hat Christian Magerl den Vorteil eines großen Medieninteresses als möglicherweise erster grüner Landrat, aber dafür bekommt der FreieWähler Schwaiger Unterstützung aus unerwarteter Ecke – von der CSU. „Dass die sich zu einer öffentlichen Wahlempfehlung für mich durchgerungen haben, habe ich aus der Zeitung erfahren“, sagt Schwaiger. „Womit ich diese Ehre verdiene, weiß ich allerdings nicht.“ Trotzdem freut sich der bekennende Gegner der dritten Startbahn am Flughafen über die mögliche Unterstützung.

Magerl nimmt’s gelassen. „In Freising komme ich auf über 50 Prozent“, tippt er. Außerdem sei er in den letzten Tagen viel auf Abendveranstaltungen in Orten gewesen, wo bei der Wahl am 2. März seine Konkurrenten gut abgeschnitten haben. Und wenn’s nun nicht klappt mit dem ersten grünen Landrat Bayerns? „Dann haben wir trotzdem viel erreicht“, sagt der promovierte Zoologe. Sechs grüne Stimmen mehr im Kreistag, drei im Freisinger Stadtrat. Auch am Wahl-Sonntag lässt er sich nicht verrückt machen. „Da leite ich eine kostenlose Vogelstimmenexkursion an der Isar.“ Erst dann geht’s zum Wählen. D. Transiskus

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