Männer wollten Sex von Kärwa-Burschen!

Weinfest in Kalchreuth: Die beiden Angeklagten lauerten zwei Schülern (14, 18) vor der Wirtshaus-Toilette auf.
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Tatort der schwulen Sex-Attacke: das Herrenklo einer Wirtschaft.
Martha Schlüter Tatort der schwulen Sex-Attacke: das Herrenklo einer Wirtschaft.

Weinfest in Kalchreuth: Die beiden Angeklagten lauerten zwei Schülern (14, 18) vor der Wirtshaus-Toilette auf.

ERLANGEN Nur raue Bräuche unter Kärwa-Burschen – oder ein Verbrechen? Nach der Arbeit am Herd lauerten zwei Köche (beide 21) zwei Servierhelfern (14 und 18) auf der Toilette auf und forderten Sex. Wegen versuchter Vergewaltigung waren die zwei Blondschöpfe gestern vor dem Erlanger Jugendschöffengericht angeklagt.

Die Übergriffe fanden im Oktober 2008 beim Weinfest in Kalchreuth (Kreis Erlangen-Höchstadt) statt. Ausgerichtet wurde es in einem Lokal von den Kärwa-Burschen, die bedienten.

Um Mitternacht trieben sich die Köche vorm WC herum. Sie schoben den vorbeikommenden Schüler Max* (14) in eine Kabine, sperrten zu und forderten Oralsex. „Du machst das jetzt“, befahl Hans R.* Er griff Max am Hals, drückte ihn gegen die Wand und zog seine Hose herunter – wie auch sein Komplize Peter E.* „Lasst mich raus“, rief der Schüler voller Angst, während sein Kopf von Hans zu Boden gedrückt wurde. Erst als ein Unbekannter rief: „Ich hol’ dich gleich raus“, ließen die Burschen den Jungen laufen. Und machten kurz darauf mit dem nächsten Opfer weiter.

„War doch nur Spaß!“, meinte ein Täter

Doch der kräftigere Michael* (18) wehrte sich heftig, bis die Männer ihn aus der Kabine ließen und sagten: „War doch nur Spaß!“ „Wie kamen Sie auf die Idee, die Jungs so zu erniedrigen?“, fragte Richter Michael Fischer. „Eine Art Aufnahme-Ritual kann’s kaum gewesen sein – wie bei der Feuerwehr, wo Neue mit dem Schlauch abgespritzt werden!“

„Es ist mir ja so peinlich, es tut mir leid“, stammelte der Angeklagte Hans R. vor Gericht. Die Freundin hörte weinend zu. „Keine Ahnung, warum ich das gemacht habe. Es war wohl ein dummer Scherz.“ Auch Peter E. bat um Entschuldigung - vergebens.

Die Täter erhielten wegen versuchter Vergewaltigung und Freiheitsberaubung je ein Jahr Bewährungsstrafe, zahlen Schmerzensgeld von je 500 Euro an Max (14) und je 250 Euro an Michael (18), die nicht aussagen mussten. „Hauptsache, es wächst Gras drüber in dem 3000-Seelen-Ort“, hofften die Angehörigen. cis

* Namen geändert

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