Mädchen missbraucht: Haftstrafe für Lehrer
NEUBURG - Das Amtsgericht Neuburg schickt Roland S. (49) für drei Jahre und sieben Monate ins Gefängnis – der Grundschullehrer hat bei Zeltlagern eines Handballvereins mehrere Mädchen missbraucht
Wegen sexuellen Missbrauchs von mindestens fünf Mädchen muss ein Grundschullehrer (49) aus Ingolstadt für drei Jahre und sieben Monate ins Gefängnis. Außerdem verhängte das Amtsgericht Neuburg gegen Roland S. ein lebenslanges Berufsverbot. Der Vater dreier Kinder ist Grundschullehrer in Ingolstadt und Handballtrainer.
Roland S. hat das Vertrauen der Mädchen furchtbar missbraucht. 15 Jahre lang organisierte er die Zeltlager eines Handballvereins in Ingolstadt. Die Sommerausflüge in die Nähe von Neuburg nutzte der Grundschullehrer skrupellos aus, um sich an seine Opfer heranzumachen.
Die Anklage lautete auf sexuellen Missbrauch in acht Fällen und auf schweren sexuellen Missbrauch in vier Fällen. Die Staatsanwaltschaft warf Roland S. vor, sich seit 2005 an mindestens fünf Mädchen im Alter zwischen acht und zwölf Jahren massiv vergangen zu haben.
Der Lehrer betatschte die Kinder bei Schaum-Partys
Während der Sommer-Zeltlager habe er Schaumpartys inszeniert, um sich an die Kinder heranzumachen. Einige soll er unter dem Vorwand, er wolle ihnen ein Spiel zeigen, in Indianerzelte gelockt haben. Dabei, so der Staatsanwalt, habe Roland S. die Mädchen aufgefordert, sich auszuziehen und sie dann missbraucht.
Die Kriminalpolizei wurde im letzten Sommer auf den Fall aufmerksam, als der Vater einer Achtjährigen Anzeige erstattete (AZ berichtete).
Roland S. saß seit seiner Festnahme im August in Untersuchungshaft und war weitgehend geständig. Sein Verteidiger teilte mit, der Angeklagte „verharmlost nichts und ist voll schuldeinsichtig“.
Den Opfern blieb damit erspart, ihre Erlebnisse noch einmal vor Gericht erzählen zu müssen.
Ralph Hub
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