Mädchen (16) ermordet: Ihr Freund sitzt in Haft!

Linda H. wurde von ihrem Bekannten in dessen Küche mit einem Hammer erschlagen, dann stach er noch zu. Die Leiche versteckte der 20-Jährige im Wald. Ihr Handy führte die Polizei zum Täter  
Andrea Uhrig |
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Beamte der Spurensicherung durchsuchten gestern das Haus, in dem Linda H. gestorben war.
dpa 2 Beamte der Spurensicherung durchsuchten gestern das Haus, in dem Linda H. gestorben war.
Kriminaloberrat Bernd Rebhan (M.), Leiter der Soko Lämmermühle, am Fundort der Leiche in der Nähe eines Rastplatzes in Coburg.
dpa 2 Kriminaloberrat Bernd Rebhan (M.), Leiter der Soko Lämmermühle, am Fundort der Leiche in der Nähe eines Rastplatzes in Coburg.

COBURG Wenige Stunden, bevor die Leiche gefunden wurde, setzte Lindas Tante Gunda noch einen verzweifelten Hilferuf im Internet ab: „Haltet Augen und Ohren offen!“ bat sie und schrieb weiter: „Linda, falls du das liest, bitte komm zurück!!!“ Zu diesem Zeitpunkt war die 16-Jährige schon mehrere Tage tot – erschlagen mit einem Hammer, danach stach ihr Killer noch zu.

Am Freitagabend letzter Woche hatte Linda ihren vier Jahre älteren Bekannten Jerry in dessen Wohnung im Coburger Stadtteil Scheuerfeld besucht. Die beiden gerieten in Streit. Worum es genau ging, dazu wollte sich die Polizei gestern nicht äußern. Fakt ist: Irgendwann schlug Jerry zu. Linda stand in der Küche, als sie am Kopf von einem Hammer getroffen zusammenbrach, anschließend rammte der junge Mann noch ein Messer in den Hals seines zierlichen Opfers. Als sich Linda nicht mehr rührte, schleppte er das blutüberströmte Mädchen zu seinem alten Opel. Im Wald bei Scheuerfeld versteckte er die Leiche unter Reisig.

Der Verdächtige verstrickte sich in Widersprüche

Als Linda nicht heimkam, meldeten ihre Eltern sie am Samstag als vermisst. Zwei Tage später, am Montagabend, fand eine Spaziergängerin Lindas Handy. Während zahlreiche Polizisten das Gelände absuchten, wertete die Kripo das Mobiltelefon der Jugendlichen aus. Darauf: mehrere SMS von Jerry. Als sich eine Zeugin meldete, die die beiden zusammen gesehen hatte und ein weiterer Hinweis auf Jerrys blauen Opel kam, zog sich die Schlinge immer enger zu. „Der Verdächtige verstrickte sich im Laufe seiner Vernehmung in Widersprüche. Als die Kripo das Auto des jungen Mannes genauer unter die Lupe nahm, fand sie Blutspuren“, schildert Polizeisprecher Jürgen Knauer. Angesichts der belastenden Fakten, räumte Jerry J. die Tat ein – und führte die Polizisten zur Leiche.

Worum es in dem folgenreichen Streit gegangen war und warum er zuschlug, das ist noch unklar. „Ein Geständnis, das alle Ungereimtheiten ausräumt, gibt es nicht“, so Knauer. Trotzdem erließ der Ermittlungsrichter gestern Haftbefehl wegen Totschlags gegen Jerry. In Lindas Schule richtete Rektor Christian Zawidzki gestern einen Trauertisch für die geschockten Kinder ein. Die Nachricht vom grausamen Tod der Neuntklässlerin hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Krisenseelsorger kümmerten sich um die Klassen. An normalen Unterricht vor den Osterferien denkt der Schulleiter nicht. „Alle sind sehr betroffen. Wir müssen den Schülern Zeit geben, die Sache zu bewältigen. Es ist für alle unfassbar.“

 

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