Madeleine Schickedanz: Das Privatvermögen ist weg

Super-GAU am 66. Geburtstag: Alle Immobilien der Quelle-Erbin sind an eine Bank verpfändet.

NÜRNBERG/HERSBRUCK Das Glück ist weg, der Super-GAU da. Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz, die gestern 66 Jahre alt wurde, verliert nahezu ihr gesamtes privates Vermögen.

Besonders schmerzhaft dürfte für sie der Verlust ihres Elternhauses in Hersbruck sein. Mit dem von hohen Mauern umgebenen Anwesen (herrschaftliche Villa, 20000 Quadratmeter Grund), in dem sie einen großen Teil ihrer Kindheit verbrachte, ist sie emotional stark verbunden.

Vor einem Jahr machte Madeleine Schickedanz einen hohen dreistelligen Millionen-Betrag locker, um den angeschlagenen Warenhauskonzern Arcandor (Karstadt, Quelle) aus der Schieflage zu hieven. Den Kauf gewaltiger Aktienpakete zur Rettung des Konzerns finanzierte sie mit einem Kredit des Kölner Bankhauses Sal. Oppenheim.

Die Banker ließen sich zur Absicherung Grundschulden von 215 Millionen Euro in die Grundbücher der Schickedanz-Anwesen eintragen. Seitdem können sie rund ein Dutzend Immobilien und Grundstücke per Zwangsvollstreckung einziehen und veräußern. Dazu zählen neben ihrem Elternhausauch Häuser in Nürnberg, München und Hamburg, sowie eine Ferienvilla mit Bootshaus am Tegernsee.

Ebenfalls verpfändet ist das Geschäftshaus in Hersbruck, in dem ihre Eltern Grete und Gustav Schickedanz vor 82 Jahren ihren geschäftlichen Siegeszug begannen. hr