Made in Franken: Weinqualität über Herkunft auszeichnen
Veitshöchheim (dpa/lby) - Um Qualitätsunterschiede beim Wein für Verbraucher verständlicher zu machen, wollen die fränkischen Winzer auf Begriffe wie "Prädikatswein" und "Kabinett" verzichten und stattdessen die Weinherkunft als Qualitätsmerkmal etablieren. Der Wechsel war ein großes Thema bei den Fränkischen Weinwirtschaftstagen am Dienstag in Veitshöchheim (Landkreis Würzburg).
Laut dem Präsidenten der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Hermann Kolesch, geht es auch darum, fränkischen Wein von anderen Weingebieten in Bayern abzugrenzen. 2016 wurde der Weinmarkt liberalisiert. Seither ist die Anbaufläche nicht mehr beschränkt. In ganz Deutschland sprießen an bisher ungewohnten Orten Weinreben. So auch am Ammersee und in Passau. Neue "Hotspots des Bayerischen Weinbaus" entstünden, so Koelsch. "Höchste Zeit, dass sich die geschützte Ursprungsbezeichnung Franken klar abgrenzt."
Dass nicht mehr die Weinqualität im Glas mit Begriffen wie "Prädikatswein" und "Qualitätswein" bezeichnet wird, sondern die Herkunft, sieht bereits die EU-Weinmarktverordnung von 2009 vor. Seither kann Wein wie andere Lebensmittel - etwa Manchego-Käse oder Parmaschinken - geografisch geschützt werden. Allerdings ist für Franken noch nicht geklärt, welche Gebiete dazuzählen. "Bisher hält nichts und niemand jemanden davon ab, in den USA oder in Italien Wein als Franken-Wein zu verkaufen", sagte der Präsident des Deutschen Weinbauverbands, Klaus Schneider, am Dienstag in Veitshöchheim.
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