Luxusherberge: Im Aktivitätshotel parkt der Roboter

Bad Wiessee - Nach Jahren der Planungen könnte der vor sich hinschlummernde Kurort Bad Wiessee bald zu neuem Leben erweckt werden. Zumindest zeigt dies die Reaktion des Gemeinderats auf die Präsentation einer Schweizer Investorengruppe, die am schönen Tegernsee ein gewaltig großes "Aktivitätshotel" nach Plänen des Südtiroler Stararchitekten Matteo Thun bauen will. Es soll 119 Zimmer inklusive 30 Suiten in der gehobenen Luxushotellerie bieten.
Florian Kamelger, der Chef der Investorengruppe, sagte zur Tegernseer Stimme: "Ich war immer hundertprozentig überzeugt, dass wir das Projekt vorstellen würden. Wir haben uns von Anfang an einen sehr sportlichen Zeitplan gesetzt." Ihm sei klar, dass er den Worten nun Taten folgen lassen müsse.
Kamelger hält das Projekt der naturnahen Architektur samt Hotellerie und medizinischer Behandlung für eine noch "nie dagewesene innovativen Idee". Damit werde man auch einen "großen Beitrag" für die Gemeinde zur Verbesserung des Gesundheitsstandortes Bad Wiessee leisten.
Denkmalgeschützte und geschichtsträchtige Wandelhalle
"Herzstück" bleibe die denkmalgeschützte und geschichtsträchtige Wandelhalle, der neues Leben eingehaucht werden soll, sagte Architekt Alexander Meissl zu den Plänen, die vergangene Woche im Bauamt eingereicht wurden. In der restaurierten Wandelhalle werden sich drei der insgesamt sechs "gastronomische Outlets" befinden, einschließlich eigener Konditorei und Bäckerei. Sie soll dem Hotelgast zum Frühstück schon einen "entsprechenden Duft" vermitteln.
Der Gast soll "entschleunigt ankommen"
Der Turm wird zur Turmbar und Vinothek umgebaut. Zugänglich ist dies alles auch für Gäste von außen. Eine klassische Rezeption gebe es nicht mehr. Der Gast würde gleich in eine Lounge "geführt werden", um dort "entschleunigt anzukommen".
Im Erdgeschoss des Südflügels werden der Spa- und Wellnessbereich mit Indoor- und Outdoorpool, verschiedene Saunen, Erlebnisduschen, ein Dampfbad, Kneipp-Anlagen, Ruhebereiche und ein Bistro errichtet. Im nördlich Takt ist das medizinische Funktionsgebäude. Dort soll in zwei Sälen ambulant operiert werden. In der Tiefgarage mit 200 Stellplätzen gibt es neben konventionellen Parkplätzen erstmals auch eine "automatisierte Kiste". Hier besorgt ein Roboter das Parken.
Für Bad Wiessees Bürgermeister Peter Höß sei das Projekt "stimmig". "Wir bekommen hier ein Hotel in einer ganz neuen Dimension", lobte Markus Trinkl (FWG), "architektonisch und medizinisch." Als Wiesseer müsste man "nun umdenken". Er freue sich auf den ersten Spatenstich: "Auf geht’s!"
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