Lufthansa-Karte ordnet ukrainische Stadt Donezk Russland zu

Einen peinlichen Fehler mit politischer Brisanz im Bordinformationssystem hat ein Passagier auf einem Lufthansa-Flug von Osaka nach München bemerkt. Im Flight-Tracker wird die ukrainische Großstadt Donezk dem Staat Russland zugeordnet, wie der ukrainische Diplomat Alexej Makejew (Oleksii Makeiev) im Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

München/Moskau - Einen peinlichen Fehler mit politischer Brisanz im Bordinformationssystem hat ein Passagier auf einem Lufthansa-Flug von Osaka nach München bemerkt. Im Flight-Tracker wird die ukrainische Großstadt Donezk dem Staat Russland zugeordnet, wie der ukrainische Diplomat Alexej Makejew (Oleksii Makeiev) im Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte. Er veröffentlichte dazu das Video eines Kollegen, der den Fehler bemerkte. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts könnte diese Zuordnung als politische Parteinahme verstanden werden.

Aus ukrainischer Sicht hält Russland die Industriestadt Donezk besetzt. Allerdings gilt selbst aus Moskauer Sicht Donezk als Stadt in der Ukraine. Prorussische Separatisten hatten vor einigen Jahren die international nicht anerkannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk ausgerufen. Der ukrainische Diplomat räumte zwar ein, dass es in der Region auch eine russische Stadt Donezk gebe, aber auf der Lufthansa-Karte gehe es ganz klar um die ukrainische Metropole.

Die Ukraine hatte in einem 2014 begonnenen Krieg gegen die Separatisten auch die Kontrolle über Donezk verloren. Bei Friedensverhandlungen geht es um einen möglichen Sonderstatus für die umkämpften Regionen. Ein Beitritt zu russischem Staatsgebiet - von Teilen der Bevölkerung dort gewünscht - ist aber nicht in Sicht.

Die Lufthansa distanzierte sich von der Zuordnung und bat um Entschuldigung. Der Fehler sei in einer zugekauften Software eines US-Herstellers enthalten, den man umgehend um ein Update gebeten habe. "Es tut uns leid", erklärte eine Unternehmenssprecherin am Mittwoch in Frankfurt. Die Software sei ausschließlich in Maschinen des Typs Airbus A350 installiert.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.