Lokführermangel: Regiobahn schränkt Zugverkehr ein
Holzkirchen (dpa/lby) - Personalmangel führt zu wochenlangen Einschränkungen des Zugverkehrs auf drei Strecken in Oberbayern und Schwaben: Die Bayerische Regiobahn (BRB) schränkt ihren Betrieb auf den Linien Augsburg-Ingolstadt, Ingolstadt-Eichstätt und von Augsburg-Oberhausen nach Schongau ein. Krankmeldungen seien nicht die Ursache des Problems, sagte ein Sprecher am Montag. "Wir haben zu wenig Triebfahrzeugführer." Die BRB hofft, dass sich der Betrieb ab Ende Juli normalisieren wird. Dann schließt der nächste Lokführer-Jahrgang seine Ausbildung ab.
Einzelne Zugausfälle wegen fehlenden Personals gab es in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder, aber noch nie wochenlange Notfahrpläne. Am gravierendsten sind die Auswirkungen auf der Linie von Ingolstadt nach Eichstätt. Eigentlich sollen jeweils sieben Züge täglich zwischen beiden Städten fahren, auf absehbare Zeit wird es nur noch einer sein. Auf dem kurzen Teilstück zwischen Eichstätt-Bahnhof und Eichstätt-Stadt sieht der Fahrplan 27 tägliche Verbindungen in beide Richtungen vor, von denen nun noch zwei bedient werden. Bisher gibt es auf dieser Verbindung auch keinen regelmäßigen Ersatzverkehr.
Bezahlt, koordiniert und überwacht wird der bayerische Bahn-Regionalverkehr im Auftrag der Staatsregierung von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG). Die Verbesserung der Personalsituation habe "höchste Priorität", erklärte ein Sprecher.
Da das Problem aber alle Eisenbahngesellschaften in ganz Deutschland trifft, gibt es nach BEG-Einschätzung auch keine bayerische Alleinlösung: "Letztendlich bedarf es aus Sicht der BEG jedoch einer bundesweiten Initiative, um das deutschlandweite Problem des Lokführermangels zu beheben." Auf die BRB kommen nun in doppelter Hinsicht Umsatzeinbußen zu: Einerseits fehlen Einnahmen aus dem Fahrkartenverkauf auf den drei Strecken, andererseits bekommt die BRB für ausfallende Züge auch keine Zahlungen von der BEG.
Die Bayerische Regionalbahn ist eine Tochter des französischen Transdev-Konzerns, des größten privaten Eisenbahnunternehmens in Deutschland. Im Freistaat betreibt Tansdev auch die Bayerische Oberlandbahn und die Meridian-Züge zwischen München, Rosenheim und Salzburg.