Logenplatz unter den Linden vorm Opernhaus
Das „Tucherbräu“ in Nürnberg bietet eine breite Auswahl aus fränkischer und osteuropäischer Küche
NÜRNBERG Er ist nur einen Katzensprung von der Oper entfernt – da liegt es nicht fern, nach der Vorstellung auf ein Nachtmahl im Biergarten vom „Tucherbräu am Opernhaus“ vorbeizuschauen. Manches Mal muss Wirt Marc Leitner seine Gäste leider enttäuschen, denn nach 23 Uhr bleibt die Küche kalt.
Wenn sie aber warm ist, ist einiges geboten! Denn die Leitners setzen auf eine Mischung aus fränkischer und internationaler Küche, die auch von vielen Promis gelobt wird. Das dicke Gästebuch ist voll mit Einträgen – zum Beispiel von Alt-Bundespräsident Roman Herzog, Udo Jürgens, OB Ulrich Maly und vielen mehr. „Neulich erst war der Elmar Wepper hier“, freut sich der Vater des Wirts, Günther Leitner. Der war bis vor drei Jahren „am Ruder“ – und überließ die Gaststätte vor drei Jahren dann seinem Sohn.
"Gern gegessen werden die Sauren Nieren“
Bei den Gästen – ob prominent oder nicht – besonders beliebt sind die scharfen Balkan-Gerichte wie etwa das „Kroatensteak“ für 16,20 Euro. Doch auch die fränkische Kost ist sehr präsent. „Gern gegessen werden die Sauren Nieren“, erzählt der frühere Wirt.
Klassiker wie Bratwürste mit Kraut (6,20 Euro) und Schäufele mit Kloß (10,80 Euro) dürfen in einem fränkischen Gasthaus natürlich auch nicht fehlen. Wer’s außergewöhnlich mag, bestellt für 9,80 Euro Froschschenkel in Weißwein-Knoblauchsauce oder karamellisierten Ziegenkäse an Avocadosalat (7,80 Euro). Verschiedene Innereien (9,80 bis 11,80 Euro) stehen ebenfalls auf der Speisekarte. Bei der großen Auswahl fällt eine Entscheidung ganz schön schwer!
Im Biergarten finden bis zu 350 Gäste Platz
„Die Vorlieben der Gäste haben sich über die Jahre verändert“, weiß Günther Leitner. „Die Leute essen weniger Koteletts, heute wird mehr Fisch und Truthahn verlangt.“ Kein Problem im Tucherbräu: Fisch, Meeresfrüchte und Geflügelgerichte sind hier keine Mangelware.
Kurz nach dem Krieg wurde das alte Gebäude bei den Wehranlagen als Wirtshaus eingerichtet und ist seither gut besucht. Bis zu 350 Leute finden im Biergarten Platz. Der Blick auf das Opernhaus ist hier einzigartig und auch Günther Leitner kommt – trotz Ruhestand – noch oft und gerne her. Warum auch nicht? Er ist es ja so gewohnt.„Schon als 21-jähriger Bursche war ich im Familienbetrieb.“Marlene Schmidt