Lkw-Brand: Drei Helden retten Fahrer (27)
HAAG - Der Brummi-Lenker war nach einem Unfall eingeklemmt – drei Autofahrer schlugen die Scheibe ein und zogen den Verletzten ins Freie
Die Schutzengel von Karel K.* kamen nicht geflogen, sie hatten Autos und brachten eine gehörige Portion Zivilcourage mit: Drei Männer retteten Karel K. gestern früh das Leben. Wenn sie nicht eingegriffen hätten, wäre der 27-jährige Lkw-Fahrer aus Tschechien vermutlich bei lebendigem Leib im Führerhausverbrannt, als sein Lastzug nach einem Unfall Feuer fing. Es passierte gegen 3.30 Uhr: Aus bislang ungeklärter Ursache geriet Karel K. mit seinem mit Gerüstteilen vollbeladenen Gefährt auf der A9 bei Haag (Kreis Bayreuth) nach rechts von der Fahrbahn ab. Er donnerte die Böschung hoch und kam nach erst 50 Metern auf der Fahrerseite am Standstreifen zum Liegen.
„Sofort drang Rauch aus dem Bereich des Führerhauses“, schildert Polizeisprecher Michael Bergner die lebensgefährliche Situation. Zwei junge Männer aus Rugendorf (20 und 25 Jahre) und ein 59-jähriger Neudrossenfelder leisteten sofort Erste Hilfe und versuchten, den eingeklemmten Fahrer aus dem Sattelzug zu befreien. Doch die Tür ließ sich nicht öffnen. Als kurz darauf die ersten Flammen aus dem Führerhaus drangen, schlugen sie kurzerhand die Frontscheibe ein und zogen den 27-Jährigen aus dem Fahrzeug. Er hatte zwar leichte Schnittwunden und Prellungen erlitten und stand unter einem starken Schock – doch er war nicht schwer verletzt. Dann versuchten die Retter noch zu löschen – doch diesmal war ihr Einsatz erfolglos.
Die Mercedes-Sattelzugmaschine brannte vollständig aus, die Flammen griffen auch auf den Sattelauflieger und sogar auf die Böschung über. Durch den beschädigten Fahrzeugtank drang Diesel ins Erdreich. Die Bergungsarbeiten zogen sich bis in den Nachmittag, es kam zu kilometerlangen Staus. Die drei stillen Helden gingen nach ihrer Tat einfach zur Tagesordnung über und waren nicht erreichbar. Polizeisprecher Michael Bergner lobte das Trio: „Wir werden sie aber auf jeden Fall für die Lebensretter-Medaille vorschlagen.“ * Name geändert
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