Linde verdient trotz Corona-Krise gut

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben die Geschäfte des weltgrößten Industriegase-Konzerns Linde weniger belastet als gedacht. Im zweiten Quartal schrumpfte der Umsatz im Jahresvergleich um elf Prozent auf rund 6,4 Milliarden US-Dollar, wie der Dax-Konzern am Donnerstag mitteilte.
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Das Logo des Industriegasekonzerns Linde ist auf Gasbehältern zu sehen. Foto: Matthias Balk/dpa/Symbolbild
dpa Das Logo des Industriegasekonzerns Linde ist auf Gasbehältern zu sehen. Foto: Matthias Balk/dpa/Symbolbild

Guildford/München - Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben die Geschäfte des weltgrößten Industriegase-Konzerns Linde weniger belastet als gedacht. Im zweiten Quartal schrumpfte der Umsatz im Jahresvergleich um elf Prozent auf rund 6,4 Milliarden US-Dollar, wie der Dax-Konzern am Donnerstag mitteilte. Bereinigt um negative Währungseffekte und Desinvestitionen betrug das Minus fünf Prozent.

Im fortgeführten Geschäft betrug der bereinigte Gewinn auf vergleichbarer Basis rund eine Milliarde Dollar und fiel damit so hoch aus wie im Vorjahr. Mit seinen Ergebniszahlen übertraf Linde deutlich die Erwartungen.

"Mit Blick auf die Zukunft sind die vollen Auswirkungen von COVID-19 und die Geschwindigkeit der Erholung ungewiss", sagte Vorstandschef Steve Angel. Die Wachstumschancen für das Unternehmen seien jedoch wegen seines hochwertigen Projektbestands, seiner defensiven Endmärkte und des Trends zu einer sauberen Luft weiter stark.

Seit dem Zusammenschluss mit dem US-Konzern Praxair trimmt Angel Linde auf Profitabilität. Um noch profitabler zu werden, will Angel im deutschen Gasegeschäft 834 der rund 7000 Stellen abbauen. Ob Linde über die in Deutschland mit der IG Metall vereinbarten Arbeitsplätze hinaus weitere Jobs streicht, hängt jüngsten Äußerungen des Konzernlenkers zufolge von der wirtschaftlichen Entwicklung ab.

Linde beliefert alle Branchen der Öl-, Chemie- und Metallindustrie genauso wie Lebensmittelhersteller und Krankenhäuser. Den Löwenanteil seiner Umsätze und Gewinne erwirtschaftet Linde in Amerika, jeweils gut 20 Prozent der Erlöse kommen aus Europa und Asien. Die Linde AG und der kleinere, aber profitablere US-Konkurrent Praxair hatten sich 2018 zum Weltmarktführer für Industriegase zusammengeschlossen. Weltweit beschäftigt die neue Linde plc 80 000 Mitarbeiter.

Künftig will der Linde-Chef vor allem das Geschäft mit Wasserstoff stark ausbauen. "Die Dekarbonisierung, also die Senkung des Ausstoßes von Kohlenstoffdioxid, ist überall auf der Welt der große Trend", sagte Angel dem "Handelsblatt". So wolle Europa seine Konjunkturprogramme mit der Reduzierung von CO2 verknüpfen. Grüner Wasserstoff, der durch erneuerbare Energien gewonnen wird, werde dabei eine große Rolle spielen. Das gelte auch für China und Japan.

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