Lilienthal-Abschied: Münchner Kammerspiele im Olympiastadion

München (dpa/lby) - Zum Ende der Intendanz von Matthias Lilienthal gab es für die Münchner Kammerspiele die wohl größte Bühne der Stadt: Im Münchner Olympiastadion zeigte das Ensemble am Samstag die Performance "Opening Ceremony" von Toshiki Okada. Das Stück kreist um "ein globales Event", vielleicht die Olympischen Spiele in Tokio, die dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden mussten.
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Matthias Lilienthal, Intendant der Münchner Kammerspiele. Foto: Peter Kneffel/dpa/Archivbild
dpa Matthias Lilienthal, Intendant der Münchner Kammerspiele. Foto: Peter Kneffel/dpa/Archivbild

München (dpa/lby) - Zum Ende der Intendanz von Matthias Lilienthal gab es für die Münchner Kammerspiele die wohl größte Bühne der Stadt: Im Münchner Olympiastadion zeigte das Ensemble am Samstag die Performance "Opening Ceremony" von Toshiki Okada. Das Stück kreist um "ein globales Event", vielleicht die Olympischen Spiele in Tokio, die dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden mussten. Im Stadion pflegen Arbeiter den Rasen für das Ereignis, von dem aber keiner weiß, wann und ob es überhaupt kommt. Nur ein ominöser Super Mario, so wie der aus dem Videospiel, weiß vielleicht etwas. Und während alle warten, erobern Pflanzen, Vögel und Insekten das Stadion.

Parallelen zu realen Ereignissen und zu Corona gibt es einige. Auch die Theater waren wochenlang geschlossen, ohne Aussicht auf eine Eröffnung. Bitter für Lilienthal, der für das letzte Vierteljahr in München große Pläne hatte, die aber jäh durchkreuzt wurden. Einen Höhepunkt sollte "Olympia 2666" markieren. 24 Stunden lang sollten die Teilnehmer bei einer Bustour durch München auf eine ungewöhnliche Weise Theater erleben und am Ende gemeinsam frühstücken.

Auch Toshiki Okada hätte dazu einen Beitrag geliefert und ebenfalls im Olympiastadion gezeigt. Stattdessen studierte er mit dem Ensemble in fünf Tagen etwas Neues ein. Man versuche sich lieber an einem Neuanfang, als einem nicht stattgefundenen Ende Tränen nachzuweinen oder sich der vergeblichen Hoffnung hinzugeben, eine vergangene Zeit wiederherstellen zu können, hieß es dazu im Programmheft.

Münchens Kulturreferent Anton Biebl erinnerte danach an den schwierigen Start, den Lilienthal in München hatte, weil sein Theater viele zunächst befremdete. Inzwischen genieße er aber die Liebe und Anerkennung des Publikums. Lilienthal habe sich auch nicht angepasst. "Du hat uns ein Theater geschenkt, das es hier noch nie gegeben hat", sagte Biebl.

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