Liebesgrüße aus Dresden: Sprüche & ausgesperrte Fans

Einige Cluberer wurden „erkennungsdienstlich behandelt“ und waren deshalb erst zur zweiten Halbzeit im Stadion. Keine Festnahmen
DRESDEN/NÜRNBERG Wummernde Rotorblätter eines Polizei-Hubschraubers, zahllose Hundertschaften als Bollwerk zwischen verfeindeten Fangruppen, Wasserwerfer an einer Raststätte – die Pokalpartie des Club in Dresden erinnerte eher an ein Gipfeltreffen mit Obama, Merkel und Berlusconi als an ein Fußballspiel. Teilweise wurden mitgereiste Anhänger von der ersten Halbzeit komplett ausgesperrt.
Neben „30 bis 40 Nürnbergern mit Stadionverbot“, berichtet Fanbeauftragter Jürgen Bergmann davon, dass sich einige Anhänger, die zu Fuß zum Stadion marschiert waren, „erkennungsdienstlich behandeln lassen“ mussten. Folge: Erst in den zweiten 45 Minuten waren dann wirklich alle 1500 mitgereisten Cluberer im Gästeblock! Festnahmen? Fehlanzeige.
Selbst Banner aus der Dresdner Kurve sorgten für keinen Ärger. „Dynamo-Fanklub Dresdner Tor grüßt alle Fans des 1. FCN und wünscht allzeit gute Fahrt!!!“, stand da. Eine Anspielung auf Ausschreitungen nach dem Relegationsspiel in Cottbus am 28. Mai an dieser Raststätte.
Auch Profi-Chauffeur Udo Rauh bekam nur dank Bord-TV etwas vom Spiel mit. Rauh musste seinen Bus fünf Kilometer vom Stadion entfernt parken. Sicherheit fordert eben Opfer. Markus Löser