Lesben- und Schwulenverband fordert mehr Schutz vor Gewalt

Erst im November stellte der Lesben- und Schwulenverband dem Freistaat Bayern ein ziemlich schlechtes Zeugnis aus. Jetzt legt er nach - aus gegebenem Anlass.
dpa |
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München (dpa/lby) - Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) in Bayern fordert besseren Schutz gegen homophobe und transfeindliche Übergriffe. "Wir verurteilen, dass mitten in München homosexuellen- und transfeindliche Gewalttaten scheinbar so normal sind, dass selbst die Polizei diese Straftaten nicht ausreichend ernst nimmt", hieß es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Darin fordert der Verband besseren Schutz und mehr Sensibilität bei Polizei und Staatsanwaltschaften.

Erst kürzlich hatte ein Fall von Schwulenfeindlichkeit in München Schlagzeilen gemacht: Ende November wurden drei Männer in einem Münchner U-Bahnhof Opfer eines schwulenfeindlichen Angriffs. Nach Polizeiangaben sollen die 21, 22 und 25 Jahre alten Männer von einer Gruppe von sieben Männern geschlagen und getreten worden sein. Zwei 19-Jährige wurden festgenommen.

"Die Landesregierung muss dafür sorgen, dass hauptamtliche LSBTI*-Ansprechpersonen bei der Landespolizei und den Staatsanwaltschaften etabliert werden", forderte Hannah Lea aus dem LSVD-Landesvorstand. Bayern brauche unbedingt einen Landesaktionsplan. Hassmotivierte Straftaten gegen Lesben, Schwule und Transgender "zielen nicht nur auf die Menschen als Individuen, sondern auch darauf, ganze Bevölkerungsgruppen einzuschüchtern".

Der Verband geht davon aus, dass nur ein Bruchteil der Übergriffe überhaupt öffentlich bekannt wird. "Wir rechnen damit, dass 80 bis 90 Prozent der homosexuellen- und transfeindlich motivierten Straftaten nicht zur Anzeige kommen", sagte der LSVD-Landesvorstand Markus Apel.

Der Freistaat Bayern ist nach Angaben des LSVD das einzige deutsche Bundesland, das weder einen Aktionsplan gegen Homo- und Transphobie in Vorbereitung noch umgesetzt hat.

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