Leiche im Tunnel: Obduktion soll Identität klären

Zwei Geocacher finden in einem Tunnel im Wald eine Leiche. Die Polizei geht inzwischen von einem Verbrechen aus, eine Obduktion soll Gewissheit über die Identität bringen.
Gräfendorf - Zwei Tage nach dem grausigen Fund eines verwitterten Skelettes in einem Waldstück bei Gräfendorf (Landkreis Main-Spessart) haben die Ermittler die Spurensicherung fortgesetzt. "Die Leiche ist noch nicht abtransportiert worden. Das wird möglicherweise auch noch einige Tage dauern", sagte ein Polizeisprecher am Donnerstagmorgen.
Die besondere Auffindesituation des Körpers erschwere von den räumlichen Bedingungen her die Spurensicherung. Zwei Männer hatten auf der Suche nach neuen Verstecken für Geocaching das Skelett in einer etwa ein Meter breiten Betonröhre gefunden.
Leiche lag in Röhre einer unfertigen Autobahn
Der Körper soll nach dem Abtransport von Rechtsmedizinern in Würzburg untersucht werden. Mit schnellen Ergebnissen rechnen die Ermittler nicht. "Das ist keine normale Obduktion. Das wird schon ein wenig länger dauern", sagte eine Polizeisprecherin dazu.
Die Identität des Leichnams und die Todesursache sind noch unklar. Ein Gewaltverbrechen konnte die Polizei nicht ausschließen. Der Körper hatte den Angaben zufolge mehrere Jahre in der Röhre unterhalb einer nie fertiggestellten Autobahn aus dem Zweiten Weltkrieg gelegen.
Die Bild-Zeitung berichtet, dass es sich bei der Leiche womöglich um eine seit zwölf Jahren vemisste Frau aus Burgsinn handelt, einem Ort nicht weit entfernt von der Auffindestelle. Schon damals sei die Polizei von einem Gewaltverbrechen ausgegangen, habe aber trotz großer Suche die Frau nie gefunden.
Da vor der Leiche ein Anorak lag, der der Frau zugeordnet werden könne, läge die Vermutung nahe, dass es sich bei der Leiche tatsächlich um die Vermisste handele. Eine endgültige Gewissheit gibt es erst, wenn die Ergebnisse aus der Rechtsmedizin vorliegen.
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