Leiche hing nach Suizid 29 Jahre im Baum

Der mysteriöse Landshuter Leichenfund ist geklärt. Das fast Unglaubliche: Das Skelett, das Polizisten Anfang dieser Woche in elf Metern Höhe in einer dicht bewachsenen Fichte in einem Waldstück bei Gündlkofen fanden, hat nach einem Suizid rund 29 Jahre lang unbemerkt an diesem Baum gehangen.
von  Abendzeitung
Das Skelett hing in elf Metern Höhe in dieser Fichte.
Das Skelett hing in elf Metern Höhe in dieser Fichte. © THW

Landshut - Der mysteriöse Landshuter Leichenfund ist geklärt. Das fast Unglaubliche: Das Skelett, das Polizisten Anfang dieser Woche in elf Metern Höhe in einer dicht bewachsenen Fichte in einem Waldstück bei Gündlkofen fanden, hat nach einem Suizid rund 29 Jahre lang unbemerkt an diesem Baum gehangen.

Ein 18-jähriger Spaziergänger hatte Anfang dieser Woche in einem unwegsamen Gebiet in Niederbayern mehrere menschliche Knochen gefunden. Ein ebenfalls aufgefundenes Metallstück wurde von einem Mediziner zudem als künstliches Hüftgelenk erkannt. Die Polizei ließ sich daraufhin von dem 18-Jährigen den Fundort zeigen. Einer der Beamten hob den Kopf – und entdeckte die Leiche in der Fichte.

So seltsam die Entdeckung, so kurios und schwierig gestaltete sich auch die Bergung. Die Leiche war in über zehn Metern Höhe für die Polizisten zunächst unerreichbar. Da es Nacht wurde, brach man am Montag die Untersuchung vorläufig ab.

Erst dem Technischen Hilfswerk gelang es am nächsten Tag mit Hilfe eines Gerüstes, für die Ermittler der Kriminalpolizei eine Plattform in luftiger Höhe aufzubauen. Eine sehr mühsame Arbeit, da der Baum in einem sehr schwer zugänglichen Hang zwischen Unterlenghart und Gündlkofen steht.

Der 69-Jährige war im Sommer 1980 verschwunden

Einem aktuellen Vermisstenfall konnte der Leichenfund zunächst auch nicht zugeordnet werden. Nach langwierigen Ermittlungen stand dann fest: Der 69-Jährige war schon im Sommer 1980 verschwunden und hatte sich in dem Waldgebiet im Landkreis Landshut umgebracht.

Der Selbstmörder hat sich an dem Baum selbst festgebunden und dann erschossen. Die Waffe war noch bei der Leiche. „Der Mann wollte wohl absolut nicht, dass man ihn findet“, so ein Polizeisprecher am Donnerstag.

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