Lehrstellen: Mehr als 480 sind noch frei!
Mittelfrankens IHK und HWK ziehen trotz Rückgang der Ausbildungsplätze ein positives Fazit.
NÜRNBERG In Mittelfranken gibt es derzeit 483 freie Lehrstellen, zugleich sind noch 176 Jugendliche auf der Suche. Die Chancen stehen also gut, dass alle Bewerber im Rahmen der Nachvermittlung bis Dezember eine Stelle finden, so die Nürnberger Arbeitsagentur.
Insgesamt ging im letzten Jahr sowohl die Zahl der Ausbildungsplätze als auch die der Bewerber zurück. Besonders der demographische Wandel und die schlechte Wirtschaftslage hinterlassen Spuren. So wurden bei der IHK Mittelfranken bis zum Stichtag 30. September 7892 Ausbildungsverträge geschlossen, das sind 733 (10,7 Prozent) weniger als im Vorjahr.
Ähnlich sieht es im mittelfränkischen Handwerk aus, wo 3254 Jugendliche einen Ausbildungsvertrag unterzeichneten, 160 weniger als im Jahr zuvor. Dieser Rückgang um 4,96 Prozent liegt unter dem bayerischen Durchschnitt von 7,68 Prozent.
Neue Herausforderung: die Vermittlung von Azubis insolventer Firmen
„Gegen den Trend nehmen in der Energiebranche die Ausbildungsplätze zu“, sagte Heinrich Mosler, Präsident der Handwerkskammer für Mittelfranken. Das Nahrungsmittelhandwerk bleibe ebenfalls stabil. Schlechter siehe es dagegen bei Feinwerkmechanikern aus, die von der Auftragsflaute der Automobilzulieferer betroffen sind.
Im letzten Jahr kam eine weitere Herausforderung hinzu - die Vermittlung von Azubis insolventer Firmen. Sie konnten in den meisten Fällen ihre Ausbildung in einem anderen Betrieb fortsetzen.
Der Lehrstellenmarkt dreht sich. Es wird erwartet, dass die Zahl der Schulabsolventen weiter schwinden wird. Daher habe die demographische Entwicklung auch einen Vorzug, meint Mosler: „Bald werden viele Unternehmen den roten Teppich ausrollen, um Bewerber für sich zu gewinnen.“ scs
- Themen:
- Mittelfranken