Lehrerverband wettert gegen Spaenle
Während Spaenle vom "bayerisches Bildungsparadies“ schwärmt, wettert der Lehrerverband dagegen :„Auf engagierte Lehrkräfte, überforderte Schüler und gestresste Eltern muss das zynisch wirken.“
München - Zu Beginn des neuen Schuljahres geht der Streit zwischen dem Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) und Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) in eine neue Runde. BLLV-Präsident Klaus Wenzel holte am Montag in München zu einer Generalkritik gegen den Minister aus. Dieser ließ die Vorwürfe prompt zurückweisen.
Spaenle thematisiere die Probleme an den Schulen nicht und zeichne stattdessen ein „bayerisches Bildungsparadies“, das mit der Schulwirklichkeit nichts zu tun habe, sagte Wenzel und fügte an: „Auf engagierte Lehrkräfte, überforderte Schüler und gestresste Eltern muss das zynisch wirken.“
Auch im neuen Schuljahr werde es mangels Personal keine individuelle Förderung geben, der Ausbau der Ganztagsangebote komme nicht voran und die Bildungsungerechtigkeit steige, sagte der BLLV-Präsident. Er warf der Staatsregierung vor, besonders die Hauptschulen im Stich zu lassen: „Das einzige, was diese Schulen zuverlässig bekommen, sind leere Versprechungen und Lippenbekenntnisse.“
Ein Sprecher des Kultusministeriums erwiderte, Bayern beschäftige im neuen Schuljahr die höchste Zahl von Lehrkräften seit 1946. Fast zehn Milliarden Euro stünden im Haushaltsjahr 2012 für die schulische Bildung zur Verfügung, rund ein Viertel mehr als noch vor zehn Jahren. BLLV-Präsident Wenzel solle die Fakten zur Kenntnis nehmen und nicht „eine einseitige Wahrnehmung“ verbreiten.
Rund 1,7 Millionen Schüler besuchen im Schuljahr 2012/13, das am Donnerstag beginnt, öffentliche und private Schulen in Bayern. Darunter sind 107.000 Erstklässler.
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