Lehrerverband protestiert mit Aktionstag gegen Mehrarbeit
München (dpa/lby) - Mit zahlreichen Aktionen in den Schulen vor Ort hat der Lehrerverband BLLV am Freitag gegen die angeordneten Maßnahmen zur Bekämpfung des Lehrermangels protestiert. "Die Kollegen draußen haben unterschiedliche Aktionen und Formate gewählt, um zu zeigen: Ich bin belastet, ich zeige Solidarität, und ich will nicht zulassen, dass das alles auf unseren Schultern ausgetragen wird", sagte die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands, Simone Fleischmann. "Die Kollegen wollen Zeichen der Wertschätzung sehen!"
Die Proteste wenden sich gegen die Anfang des Jahres angekündigten Maßnahmen, die den zum neuen Schuljahr erwarteten Lehrermangel an Grund-, Mittel- und Förderschulen abpuffern sollen. Dazu sollen viele Grundschullehrer im Rahmen eines Arbeitszeitkontos für einige Jahre eine Stunde pro Woche mehr unterrichten, Teilzeitler müssen aufstocken, vorzeitigen Ruhestand gibt es frühestens mit 65 Jahren.
Im Gegenzug müsse es nun auch Entlastungsmaßnahmen geben, betonte Fleischmann. Der BLLV fordere etwa den Wegfall zusätzlicher Verpflichtungen wie Projektwochen, das Aussetzen der mehrtägigen Fortbildungspflicht, die Reduzierung der Proben für den Übertritt, das Ersetzen der schriftlichen Zeugnisse in den ersten beiden Schuljahren durch Lernentwicklungsgespräche, die Reduzierung des Umfangs der Zeugnisse sowie das Aussetzen der externen Evaluation.