Lebensmittelkontrollen: 0,3 Prozent mit Gesundheitsrisiken

Mogelpackungen, Medikamentenreste und mangelhafte Verbraucherinformation: das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit nimmt das Essen unter die Lupe. Auch wenn nicht alles stimmt, ist das allgemeine Fazit positiv.
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Proben werden in einem Labor untersucht. Foto: Daniel Karmann/Archivbild
dpa Proben werden in einem Labor untersucht. Foto: Daniel Karmann/Archivbild

München (dpa/lby) - Gutes Zeugnis für Bayerns Lebensmittel: Nur 0,3 Prozent von rund 72 000 Proben musste das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) wegen gesundheitlicher Risiken beanstanden. Das geht aus dem Jahresbericht der Behörde für das Jahr 2018 vor, der am Donnerstag dem Umwelt- und Verbraucherschutzausschuss im Bayerischen Landtag präsentiert wurde. Ein großes Thema waren dabei Rückstände von Medikamenten in Lebensmitteln. Die gute Nachricht: Antibiotikaspuren werden immer geringer. 2018 wurden die Wirkstoffe nur in drei Prozent der Fleisch-, Ei- und Milchproben gefunden. Vor fünf Jahren waren es noch 5,6 Prozent.

LGL-Präsident Andreas Zapf schlussfolgerte, man sei schon auf einem guten Weg, "aber der Weg ist noch nicht zu Ende". Besonders schwierig sei der Einsatz von Antibiotika bei Hühnern. Im Gegensatz zu Schweinen oder Kühen könne hier nur selten ein einzelnes Tier behandelt werden und so werden die Medikamente oft im gesamten Betrieb verabreicht. Auch wenn der Einsatz von Antibiotika reduziert werden sollte, sagte Zapf: "Es jetzt auf einen Schlag zu verbieten, ist wohl nicht möglich."

Noch häufiger als bei Huhn konnten Antibiotika in Shrimps aus verschiedenen asiatischen Ländern nachgewiesen werden. Fast die Hälfte aller untersuchten Produkte wies Spuren auf. Dies sei zwar in vielen Fällen nicht schädlich für die Gesundheit, aber man müsse beim Verzehr mit Antibiotikarückständen rechnen. Wichtig ist deshalb die richtige Zubereitung: bei Geflügel zum Beispiel das Erhitzen vor dem Essen.

Eine weitere wachsende Aufgabe in der Lebensmittelüberwachung und im Verbraucherschutz ist laut Zapf auch der Nachweis von Verfälschungen und irreführenden Angaben bei Lebensmitteln. Während etwa bei Lachs oder Apfelsaft die Angaben stimmten, ergaben die Tests Beanstandungen bei Olivenöl und bei exotischen Fleischsorten aus dem Online-Handel. Hier wurde oft gemogelt und etwa Rothirsch als Steinbock verkauft. Falsch waren die Angaben auch oft bei Vanilleeis: Statt echter Vanille enthielten 11 von 20 geprüften Sorten nur künstliches Aroma. "Das ist jetzt nicht gesundheitsgefährdend", sagte Zapf, "aber natürlich ärgerlich für den Verbraucher".

Eine besondere Schwierigkeit für die Kontrolleure ist das sogenannte Superfood, also Lebensmittel mit angeblichen Gesundheitsvorteilen für die Konsumenten. "Der Internetverkauf stellt uns tatsächlich vor Herausforderungen. Das ist ganz schwierig zu überwachen", sagte Zapf bei der Vorstellung des Berichtes. Im Detail hieß das: Bei den Untersuchungen der Superfood-Produkte Moringa und Algen hätten vor allem die nährwert- und gesundheitsbezogenen Angaben nicht den gesetzlichen Vorschriften entsprochen; unzulässige nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben seien mit 34 Prozent häufigster Grund zur Beanstandung gewesen.

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