Lebendige Dreiecksbeziehungen
NÜRNBERG - Heimspiel in Nürnberg: Der Jazz-Star Wolfgang Haffner und sein Trommel-Triumph in derausverkauften Tafelhalle.
Seinen neuen Song mit dem ironisch glitzernden Titel „Stadium Jazz“ hat Wolfgang Haffner beim Heimspiel-Triumph in der mühelos ausverkauften Nürnberger Tafelhalle nicht gespielt. Dabei hat seine Popularität, wenn das so weiter geht, bald Stadionformat. Auch mit dem klassischen Piano-Trio, mit dem der Schlagzeug-Star als Nr. 157 bei „Art of Jazz“ gastierte, klopft er die Ausdrucksformen regelrecht nach neuen Strukturen ab.
Zwei Wochen können eine Ewigkeit sein: Noch stärker als beim Altdorfer Konzert ist der leichtfüßige Ansatz, mit dem der Sunnyboy zum Wolkenschieber wird, faszinierend. „The Flow“ heißt ein Stück aus dem neuen Album „Round Silence“. Um den rhythmischen Fluss, den Flow, tanzende Stanzmuster, geht es Haffner im Zenith seiner Polarkreis-Periode, aber auch ums Auffächern perkussiven Reichtums, um griffige Piano-Themen, deren Einfachheit sich sofort einhakt. Pianist Hubert Nuss und Bassist Lars Danielsson (der auch Joni Mitchells „Both Sides Now“ wunderbar abheben lässt) sorgen für lebendige Dreiecksbeziehungen, für tiefes Jazz-Aroma in der Pop-Hülle. Musik mit Perspektiven: Er plant schon den Nachschlag, in einem Jahr, nach dem Tour-Ende in Djakarta.
Andreas Radlmaier
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