Laufer wollen „ihre“ Burg zurück

Die Nürnberger Kunst-Akademie zieht aus. Die Zukunft der Kaiserburg ist ungewiss
NÜRNBERG/LAUF Jetzt ist es offiziell: Die älteste Kunstschule im deutschsprachigen Raum - die Akademie der bildenden Künste in Nürnberg – bekommt ein neues, repräsentatives Stammhaus. Entlang der Bingstraße am Tiergarten soll es entstehen – zehn Millionen Euro wird der Bau kosten.
Schon vor einer Woche schlug die da noch unbestätigte Meldung Wellen. Denn mit dem Neubau steht auch ein Umzug an, der im Städtchen Lauf an der Pegnitz für große Ungewissheit sorgt.
Im Moment arbeiten und studieren in der dortigen Außenstelle noch rund 300 Schüler der Akademie. Sie sind die derzeitigen „Bewohner“ des Wenzelschlosses, einer böhmischen Kaiserburg aus dem 14.Jahrhundert. Ab 2013, wenn der neue Akademie-Bau fertig sein soll, ziehen sie aus. Was danach mit dem denkmalgeschützten Bau geschieht, steht noch in den Sternen.
Die Laufer können nicht selbst entscheiden
Für die Stadt Lauf ist die Zukunft des Schlosses von sehr großer Bedeutung. „Es hat nicht nur einen hohen historischen Wert“, so Bürgermeister Benedikt Bisping. Auch die Laufer Bürger fühlen sich sehr mit ihr verbunden. Bisping: „Es ist ein großer Wunsch der Bevölkerung, dass die Burg für die Allgemeinheit geöffnet wird.“ Er kann sich dort sehr gut ein kulturelles Zentrum vorstellen. Das Problem: Die Laufer können nicht selbst über die Zukunft des Baus entscheiden.
Die Burg ist im Besitz des Freistaats Bayern. Der muss erstmal klären, ob er nicht selbst Verwendung hat. Ist das nicht der Fall, verkauft der Freistaat. Schlimmstes Szenario für den Laufer Bürgermeister: Dass sie ihren „Spatz“ aus der Hand geben müssen, er vielleicht sogar an fremde Spekulanten oder Privatmänner gehen könnte.
Was die grundsanierte Burg kosten soll, da konnte der Verwalter der Immobilien Freistaat Bayern auf AZ-Nachfrage allerdings „noch keine Hausnummer nennen“. Dieter Knauer schließt eine Abgabe an die Stadt Lauf aber nicht aus. „Stellen wir keinen Eigenbedarf fest, ist Lauf unser nächster Ansprechpartner.“