Lastwagen-Lawine zwingt zum Raststätten-Ausbau
Schon auf den Autobahnen bilden Lastwagen oft lange Kolonnen, an Raststätten finden viele inzwischen oft gar keinen Platz mehr. Das will die Autobahndirektion Nordbayern nun ändern. Raststätten und Autobahnparkplätze sollen massiv ausgebaut werden.
Nürnberg – Die wachsende Lastwagenlawine auf nordbayerischen Autobahnen zwingt die Straßenbaubehörden zu einem massiven Ausbau von Raststätten und Autobahnparkplätzen. In den kommenden zwei Jahren sollen daher nach Angaben der Autobahndirektion Nordbayern an den Fernstraßen knapp 900 neue Abstellplätze für Brummis entstehen, sagte Experte Wolfgang Würker von der Autobahndirektion Nordbayern.
Bereits in den vergangenen vier Jahren seien 830 neue Lastwagen-Parkplätze entstanden. Von den rund 900 zusätzlichen Stellplätzen seien 550 auf Autobahnparkplätzen geplant. An Raststätten sollen 340 Parkplätze für Sattelzüge und Sattelschlepper entstehen.
„Trotzdem laufen wir dem Bedarf hinterher. Was wir im Moment bauen, deckt gerade mal den aktuellen Bedarf ab“, räumte Würker ein. Für einen noch stärkeren Ausbau fehle das Geld. Teils könnten Parkplätze auch wegen Anwohnerbedenken nicht im gewünschten Umfang erweitert werden.
Ausgebaut würden derzeit die Autobahnraststätte Rhön-Ost und die Raststätten Riedener Wald bei Werneck in Unterfranken, sagte Würker. Demnächst solle auch mit der Erweiterung der Raststätte Aurach an der Autobahn A3 Würzburg-Nürnberg begonnen werden.
Eine völlig neue, Lkw-gerecht gestaltete Raststätte entstehe derzeit an der A93 östlich von Weiden: die künftige Raststätte „Waldnaabtal“. Der wachsende Lastwagenstrom in Richtung Tschechien und Polen habe den Neubau erforderlich gemacht.
Nach und nach erweitert würden auch die Autobahnparkplätze an den Autobahnen A3 Würzburg-Nürnberg und A9 Bayreuth-Nürnberg sowie zwischen Nürnberg und München. „Die kleinen Parkplätze, die nur eine Durchgangsspur haben, sollen zu großen Stellplätzen mit Toiletten umgebaut werden“, erläuterte Würker.
Auf den neuen Raststätten soll zudem die bislang strikte Trennung zwischen Lastwagen- und Autoparkplätzen aufgehoben werden. Sie würden so gestaltet, dass die großen Transporter nachts die sonst meist leerstehenden Autoparkplätze mitbenutzen könnten.
Allein in den vergangenen 15 Jahren hat der Lastwagenverkehr in Nordbayern nach Erkenntnissen der Behörde um 70 Prozent zugenommen. Die Autobahnen lägen im Schnittpunkt europäischer Transitrouten. Lkw-Fahrer könnten mangels geeigneter Lastwagen-Parkplätze ihre gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten teilweise nicht einhalten, erläuterte Würker.
Viele parkten deshalb notgedrungen auf Verzögerungs- oder Beschleunigungsstreifen und behinderten damit den Verkehr. „Die Fahrer stehen oft vor dem Dilemma, entweder wegen Falschparkens oder wegen Lenkzeitüberschreitung bestraft zu werden“, gab der Behördenvertreter zu bedenken.
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