Laster-Rutschfahrt: Technisches oder menschliches Versagen?

WÜRZBURG - Die Ursache für die riskante Fahrt eines Sattelzuges auf eine abbruchreife Mainbrücke bei Würzburg ist nach wie vor unklar. Bisher konnten die Ermittler den Fahrer des 40-Tonners noch nicht befragen können, weil der Pole weder Deutsch noch Englisch spricht. Die Bergung kostete mehrere 10 000 Euro.
Möglicherweise werde dies im Laufe des Tages erfolgen. Ob die Bremsen des Lasters nicht funktionierten oder der 46-Jährige hinterm Steuer eingeschlafen sei, stehe noch nicht fest.
Der Mann war in der Nacht zum Mittwoch auf der Autobahn 3 Aschaffenburg-Nürnberg mit seinem Lastwagen auf die bereits teilweise abgerissene Brücke gefahren und in 16 Metern Höhe über eine schmale Betonmauer auf eine Plattform gerutscht. Zuvor hatte der Lkw eine Baustellen-Absperrung durchbrochen, die eigentlich verhindern soll, dass Fahrzeuge auf die alte Brücke gelangen. Der Fahrer war bei dem Unfall nicht verletzt worden.
Die Schäden an dem Sattelzug bezifferte die Polizei mit etwa 100 000 Euro. Die aufwendige Bergung des Lasters von der Brückenplattform mit zwei Kränen am Mittwochabend schlägt mit mehreren 10 000 Euro zu Buche.