Lara stürzte sich ins Wasser - so leiden ihre Angehörigen

Nach einem Streit mit ihrem Freund sprang die 29-Jährige vor vier Wochen in die Schwabach – und verschwand. Ihre Familie kann nicht trauern: „Dass sie tot ist, glauben wir erst, wenn wir sie sehen.”
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Lara verschwand in den Fluten der Schwabach.
Berny Meyer 2 Lara verschwand in den Fluten der Schwabach.
Ahmet P., seine Frau Fatma und Sohn Remzi halten Fotos von Lara in der Hand.
Taner Tuzun 2 Ahmet P., seine Frau Fatma und Sohn Remzi halten Fotos von Lara in der Hand.

ERLANGEN Es gibt kein Grab, an dem sie trauern können. Sie hatten noch keine Möglichkeit, Abschied zu nehmen: Ahmet P., seine Frau Fatma und Sohn Remzi wissen eigentlich, dass sie ihre Tochter und Schwester nie mehr in die Arme schließen werden. Denn die junge Frau ist wohl nach einem Streit mit ihrem Freund Anfang Januar ertrunken. Die hübsche Lara hatte sich in die eiskalten Fluten der Schwabach  gestürzt. Seitdem ist sie verschwunden. Dass sie wirklich tot ist, „das können wir erst glauben, wenn wir sie sehen”, sagt Remzi.
 

Ahmet und Fatma P. waren in der Türkei, als das Unglück passierte. Schon am nächsten Tag kam das Ehepaar wieder nach Deutschland – in der Hoffnung, dass ihre einzige Tochter schnell gefunden wird. Doch bislang gibt es keine Spur von der 29-Jährigen. Die Schwabach war Anfang Januar zu einem reißenden Fluss angeschwollen. Die Fluten hatten die zierliche Frau mitgerissen. Auch eine großangelegte Suchaktion der Polizei – nachdem das Hochwasser abgeklungen war – blieb erfolglos. Zwei Tage hatten Spezialkräfte das eiskalte Wasser durchwatet und die Uferböschungen abgetastet.

"Man hofft aufzuwachen und alles ist nicht passiert"


Was sich genau in der Nacht zum 8. Januar abgespielt hat, weiß Laras Familie noch immer nicht. „Sie hat mit ihrem Freund nebenbei in einem Imbiss gearbeitet”, erzählt ihr Bruder Remzi traurig. Schon die ganze Woche hätte es Streitereien zwischen den beiden gegeben. In jener Nacht war es nach Feierabend dann wohl besonders heftig.
Die hübsche Frau sprang kurzerhand von einer Brücke in die Schwabach. Ihr Freund hüpfte hinterher. Während die Fluten Lara wegrissen, konnte der 28-Jährige gerade noch gerettet werden.


„Es ist wie ein Traum: Man hofft aufzuwachen und alles ist nicht passiert”, schildert Bruder Remzi seine Gefühle. „Im Moment können wir noch nicht richtig trauern. Man glaubt immer noch daran, dass sie doch einfach wieder zur Tür hereinkommt.” Dann fügt er leise hinzu: „Solange wir nicht gesehen haben, dass sie tot ist, können wir einfach nicht abschließen.” au

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